Der kleine Familienbetrieb mit dem gemütlichen Klima im Oststeinbeker Ortsteil Havighorst plant Öfen nach Kundenwünschen.

Oststeinbek. Im Kamin knistert ein Feuer, die Flammen verbreiten angenehmes Licht im alten Bauernhaus der Familie Keller. Am Fenster steht ein rustikaler Holztisch, um die Stuhlbeine schleicht eine Katze. Neben der Tür stapeln sich auf einem alten Bauernschrank geflochtene Körbe. Fast scheint es, als sei in den alten Stallungen ein gemütliches Wohnzimmer eingerichtet worden. Allerdings eines mit vielen Holzscheiten gefüllten Körben, Kaminbestecken - und vor allem mit mehreren Kaminen.

Im Ausstellungsraum der Firma Kellers Kaminhof sind unterschiedliche Öfen eingebaut, die Kunden als erste Orientierung dienen sollen. "Unser Zugpferd", sagt Inhaber Björn Keller und zeigt auf einen runden, weißen Kachelofen. "Hamburger Villenofen" nennt Keller den Ofen, der vor allem im Norden beliebt sei. Der Ofenbauermeister hat den 1966 gegründeten Betrieb 2002 von seinem Vater übernommen. Heute beschäftigt er einen Lehrling und vier Gesellen, die Öfen nach den Kundenwünschen planen und einbauen. Auf seine kompetenten Mitarbeiter sei er stolz, sagt der Chef: "Wir sind eben kein Abholmarkt, sondern erfüllen mit unseren handwerklich gebauten Öfen individuelle Wünsche." Ein Ofenbauer sehe immer das ganze Ergebnis seiner Arbeit, "von der Planung bis zum Einfeuern". Die damit verbundene große Verantwortung gefällt Mitarbeiter Maximilian Mentz an seinem Beruf: "Wir setzen nicht nur Stein auf Stein, sondern müssen uns viele Gedanken machen, um Wünsche zu verwirklichen", sagt der 25-jährige Kachelofen- und Luftheizungsbauer, der seit fünf Jahren bei dem Familienbetrieb angestellt ist. Und: "Mit den Kellers verstehe ich mich sehr gut." Auch Björn Kellers Frau, Katrin Keller, arbeitet auf dem Kaminhof. Die Betriebswirtin kümmert sich um die Finanzen. "Die gemütliche Atmosphäre ist uns wichtig", sagt die 39-Jährige. Eine ehemals dunkelrote Backsteinwand wurde weiß gestrichen, der Raum offen gestaltet und die Kamine werden immer wieder ausgetauscht. "Die Specksteinöfen sind neu", sagt Katrin Keller und geht in eine Ecke, in der drei große, graue Öfen eingebaut sind. Sie öffnet eine kleine Klappe über der Feueröffnung, die als Backofen genutzt werden kann. Nachdem in beiden Öffnungen mit Holz vorgeheizt worden ist, wird die oben entstandene Asche durch eine Klappe herausgeschoben, dann kann beispielsweise eine Pizza hineingeschoben werden. "Hier backen wir im Winter auch mal für Kunden Kuchen, Brezeln oder Croissants", sagt Katrin Keller.

Vom Ausstellungsraum führt eine Tür in den ehemaligen Schweinestall, dort hat Björn Keller sein Büro. Daneben liegt das Büro von Roswitha Bauer, die sich unter anderem um die Bestellungen kümmert. "Ich bin seit sechs Jahren hier - und ich habe immer mehr dazu gelernt." Ihr gefallen besonders die dänischen Kaminöfen. In Roswitha Bauers Büro hängen Kinderzeichnungen an der Wand. "Die habe ich von den Kindern zum Geburtstag bekommen", sagt sie. Denn zum Familienbetrieb gehören auch die zwei Kinder der Kellers, der zehnjährige Torben und die achtjährige Birte. Außerdem zwei Katzen und ein Hund. Auch deshalb fühlt sich Roswitha Bauer an ihrem Arbeitsplatz so wohl. "Das ist ein schöner Familienverbund hier." Und wenn Frau Keller Zeit habe, backe sie manchmal sogar einen Kuchen. "Dann sitzen wir gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammen."

Neben ihrem Büro liegt der Heizungsraum, an der Wand hängt ein Plan, wo welche Rohre mit welcher Wärme verlaufen. In das Heizungssystem des Kaminhofes wird Wärme aus den Öfen und aus einer Solaranlage gespeist. Das reicht für das ganze Bauernhaus, in dem die Familie auch wohnt. Aber nicht nur im Ausstellungsraum flackern die Flammen im Kamin. Auch bei Katrin Keller im Büro steht ein Ofen. Jetzt fehle eigentlich nur noch der Kachelofen in der Küche. Obwohl sie täglich von Öfen umgeben sind, kann die Unternehmerfamilie nicht genug bekommen von der knisternden Wärme. Lachend gibt Katrin Keller zu: "Wir sind einfach feuerverrückt."