Der alte Verladebahnhof auf dem Depotgelände in Glinde wird demnächst abgerissen. Die Grundstücksentwicklungsgesellschaft Alte Wache hat keinen Investor für die große Halle gefunden. Bürgermeister Uwe Rehders: “Die haben sich wirklich angestrengt, aber es ist leider erfolglos geblieben.“

Glinde. Die Halle war Bestandteil des Heereszeugamtes Glinde, das in den Jahren 1936/37 gebaut wurde. Später wurde sie von der Bundeswehr genutzt, die ihr Glinder Depot 2005 schloss.

Das 36 Hektar große Gelände wird nun zu einem Wohnviertel - jedenfalls zum größten Teil. Auf sieben Hektar im östlichen Bereich soll ein eingeschränktes Gewerbegebiet entstehen. Dies haben die Mitglieder des Glinder Bauausschusses jetzt einstimmig empfohlen. Zu diesem Bereich gehört auch der Verladebahnhof. Der Bebauungsplan 40 b will das neue Wohnquartier mit dem Gewerbegebiet an der Berliner Straße verbinden. Erlaubt sind dort Gewerbebetriebe aller Art, aber keine Supermärkte, keine Tankstellen und keine Vergnügungsstätten. Ein 3000 Quadratmeter großes Grundstück, das die Entwicklungsgesellschaft der Stadt kostenfrei überlässt, soll für ein "Gemeinwesenprojekt" reserviert bleiben. Diese Fläche soll, so der Wunsch des Bauausschusses noch um 2000 Quadratmeter erweitert werden. Für einen Bau hat die Stadt derzeit kein Geld, aber später könnte dort beispielsweise eine Begegnungsstätte oder ein Haus für Vereine entstehen.

Hinter verschlossenen Türen wurde dann über ein Ansiedlungsvorhaben in dem neuen Gewerbegebiet gesprochen. Eine Stunde lang diskutierten die Ausschussmitglieder. Das Projekt ist offenbar so reizvoll, dass zur Fortsetzung der Diskussion eine Sondersitzung des Ausschusses vereinbart wurde. Ralf Reck, der CDU-Fraktionsvorsitzende, sagte: "Das ist hochinteressant, etwas sehr Modernes." Und auch für das Alte, für den Verladebahnhof, gebe es ein Fünkchen Hoffnung. "Montag kommt wohl noch ein Interessent."