Die Grünen in Reinbek wehren sich gegen Überlegungen, das Jugendzentrum (JUZ) am Schloss zu verlagern. “Für uns kommt ein Standortwechsel nicht in Frage“ sagt Günther Herder-Alpen, der Fraktionsvorsitzende der Grünen.

Reinbek. "Das JUZ macht eine von allen Seiten anerkannte gute Arbeit. Wir sollten jetzt alles daran setzen, Probleme zu lösen, statt sie zu verlagern", meint der Stadtverordnete.

Wie berichtet, berät der Jugendausschuss der Stadt am kommenden Dienstag (19.30 Uhr, Rathauskantine) über eine Informationsvorlage aus dem Rathaus, die einen Umzug hin zum Schulzentrum am Mühlenredder empfiehlt - und eine Einzäunung des Schlossparks. Hintergrund: Im und am Schloss gibt es öfter Ärger mit Jugendlichen, die dem Umfeld des Jugendzentrums zugerechnet werden. Es geht um Sachbeschädigungen und Belästigungen von Schlossbesuchern. Deshalb gibt es mittlerweile auch an Wochenenden einen Wachdienst im Park.

Die Täter kommen offenbar nicht aus Reinbek, sondern aus den Hamburger Ortsteilen Bergedorf und aus Lohbrügge. Sie reisen mit der S-Bahn an und gehen dann ins nahe JUZ am Schloss. Wäre das Jugendzentrum weiter entfernt vom Bahnhof - so die Überlegung -, wäre es für Bergedorfer nicht mehr attraktiv. Das macht allerdings einen Neubau am Schulzentrum erforderlich.

Günther Herder-Alpen hält davon nichts. "Bei diesen Neubauplänen scheinen einige den Blick für die Realität verloren zu haben", sagt er. "Die Finanzlage der Stadt lässt derartige Investitionen nicht zu." Und Renate Bublitz, Grünen-Mitglied im Jugendausschuss, befürchtet: "Bei einer Einzäunung werden uns die Park- und Schlossbesucher wegbleiben."

Noch vor der Sommerpause hätten JUZ, Wachdienst und Polizei ein Erfolg versprechendes Konzept beraten, um anreisenden Störenfrieden wirkungsvoller entgegentreten zu können. Dieses Konzept solle weiter verfolgt werden.