Leiter der Verkehrsaufsicht: “Einige Autofahrer sehen nur Grün und brettern los - einige abenteuerliche Situationen.“

Bad Oldesloe. In Stormarn waren sie nie weit verbreitet. Eher eine Ausnahmeerscheinung - und nun droht ihnen sogar das Aus. Die Rede ist von grünen Pfeilen, die auf einer kleinen quadratischen weißen Tafel aufgemalt sind und seit Mitte der 90er Jahre im Kreis an Ampeln angebracht wurden. Acht Stück waren es mal gewesen. Heute hängen nur noch vier dieser kleinen Tafeln rechts neben dem roten Licht der Ampel.

Der Grund: "Einige Autofahrer sehen nur Grün und brettern los", sagt Klaus Sahlmann, Leiter der Kreisverkehrsaufsicht. Deshalb sei es in der Vergangenheit häufig zu gefährlichen Situationen gekommen. Dabei ist der grüne Pfeil wie ein Stoppschild zu behandeln. "An der Haltelinie stehen bleiben und dann erst losfahren", sagt Sahlmann.

Besonders dreist seien die Autofahrer an der Kreuzung Oher Weg/Avenue St. Sebastien in Glinde gewesen. "Dort war für die Rechtsabbieger bis vor zwei Jahren noch ein grüner Pfeil angebracht. Da es dort aber nur eine Spur für die Autofahrer gibt, die geradeaus fahren und rechts abbiegen möchten, "kam es regelrecht zu Hupkonzerten. Wenn der erste Autofahrer geradeaus fahren wollte, musste er natürlich an der roten Ampel warten ", sagt Sahlmann. "Damit nicht genug. Die Rechtsabbieger überholten die Autos, die an der roten Ampel standen, links und bogen dann an der roten Ampel ab - das war abenteuerlich."

Auch in Ahrensburg sei es an der Brückenstraße, Ecke Hamburger Straße, zu gefährlichen Situationen gekommen, sagt Anette Kruse von der Ahrensburger Verkehrsaufsicht. "Dort fuhren die Autofahrer, die rechts abbiegen wollten, ungebremst auf den Fahrradweg bis zur Hamburger Straße oder standen auf dem Radweg." Vor rund zwei Jahren musste auch dieser Pfeil abgeschraubt werden. Seither gibt es in Ahrensburg keinen Grünen Pfeil mehr. Seit einem dreiviertel Jahr ist auch Barsbüttel eine Grün-Pfeil-freie-Zone. Dort wurde das Verkehrszeichen an der Kreuzung Am Bondenholz/Willinghusener Straße auch wieder abgeschraubt. Reinbek hatte mal drei grüne Pfeile, jetzt sind es nur noch zwei.

Dennoch gibt es eine Chance für das DDR-Relikt. In Bad Oldesloe hat sich das Verkehrszeichen an der Industriestraße/Ecke Ratzeburger Straße bewährt. Eine Demontage ist von der Oldesloer Verkehrsaufsicht nicht geplant. Und auch in Glinde hat der grüne Pfeil an der Kreuzung Reinbeker Weg/Schlehenweg eine Chance bekommen. Dort wurde er vor rund einem halben Jahr angebracht.