“In unserer Stadt leben Menschen unterschiedlicher Herkunft, die unterschiedliche Sprachen sprechen und unterschiedlichen Religionen angehören. Diese Vielfalt ist eine Bereicherung. Heute wollen wir diese Vielfalt gemeinsam erleben.“

Ahrensburg. Mit diesen Worten wandte sich Mehmed Aydemir, Migrationsbeauftragter der Awo im Peter-Rantzau-Haus, an die knapp 100 Gäste, die der Einladung des Moscheevereins Ahrensburg gefolgt waren.

Um sich verstärkt der Öffentlichkeit zu präsentieren und bekannter zu werden, hatte die muslimische Gemeinde der Schlossstadt am Sonnabend zum "Iftan", dem abendlichen Fastenbrechen im Fastenmonat Ramadan, eingeladen (wir berichteten). Unter den Gästen waren Mitglieder der jüdischen, katholischen, evangelischen und baptistischen Gemeinden sowie Politiker und Vertreter der Volkshochschule.

"Es ist Tradition, das Abendessen im Ramadan mit Freunden und Verwandten zu verbringen," sagte Zekeriya Altug, Vorsitzender des Moscheevereins, der die Gäste im Gebetsraum an der Großen Straße begrüßte. Auf seine Aufforderung hin hatten es sich die Besucher auf dem Fußboden bequem gemacht. "Für uns ist es ganz normal, auf dem Boden zu sitzen", sagte Altug, der die Hintergründe des Fastenmonats erklärte: "Das Fasten ist eine der fünf Grundsäulen des Islam, die im Koran vorgegeben sind. Es soll uns helfen, die Situation unserer armen Mitmenschen nachzuvollziehen und Selbstdisziplin zu lernen".

Bevor es zum gemeinsamen Abendessen ins Peter-Rantzau-Haus ging, durften die Gäste am Gebet der muslimischen Gemeinde, pünktlich zum Sonnenuntergang, teilhaben. Für die Verköstigung hatten die Gemeindemitglieder persönlich gesorgt und ein dreigängiges Menü mit türkischen Spezialitäten zubereitet.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Doris Unger begrüßte die Geste der muslimischen Gemeinde, den Austausch mit anderen Gemeinden zu fördern, und somit den Integrationswunsch der muslimischen Mitbürger zu unterstützen. "Zwischen unseren Kulturen gibt es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede," sagte Unger.

Die Veranstaltung soll nicht einmalig bleiben. Zekeriya Altug: "Wir hoffen, dass wir von jetzt an jedes Jahr zu einem solchen Abend einladen können."