Jahrelang war das Bushäuschen ein Ort für Vandalismus. Durch Graffiti verschönert wurde die Haltestelle in Barsbüttel jetzt zum Hingucker.

Jahrelang war die Bushaltestelle an der Willinghusener Kehre ein Ärgernis gewesen. Immer wieder kam es hier, am Ortsrand von Willinghusen, zu Vandalismus. Dort, wo die Buslinien 263 und 137 sich treffen und die Schulbusse in Richtung Glinde und Barsbüttel fahren, gingen so häufig die Glaswände der Wartehäuschen zu Bruch, dass die Verkehrsbetriebe schließlich zwei Blechhäuser aufstellten. Die waren nun nahezu "unkaputtbar", aber eben auch sehr hässlich. Bis sich im Juni der Grafiker Sven Bliesner aus Reinbek der rohen Metallwände annahm.

Jetzt prangt an dem Häuschen in Fahrtrichtung Barsbüttel und Wandsbek ein rotes Herz für Willinghusen auf sattgrünem Grund. Auf der gegenüberliegenden Seite sitzen die Fahrgäste vor einer bunten Milchstraßenlandschaft. "Als ich mit dem Sprayen anfing, hätte die Polizei mich fast verhaftet", erzählt Sven Bliesner. "Mich haben auch in Willinghusen viele angesprochen, was denn das für Schmierereien wären. Nach einer Woche fanden sie es dann aber wunderschön."

Die Rentnerin Helene Laskowski aus Willinghusen, die nahezu jeden Mittwoch zum Wochenmarkt nach Glinde fährt, freut sich über die Verschönerung. "Jetzt im Moment sehen die Haltestellen toll aus, und wenn man hier wartet, hat man gegenüber immer ein schönes Bild zum Gucken!" Auch Sylvia Piewek aus Wandsbek findet die Bushaltestelle auf dem Weg zu ihrer Arbeit in Stemwarde richtig gut. Sven Bliesner arbeitet übrigens im Auftrag der Gemeinde Barsbüttel. Das Projekt heißt Ortsverschönerung Willinghusen, und der Grafiker plant zusammen mit Gemeindejugendpfleger Mathias Lenzmeier noch weitere Mal-Aktionen - diesmal mit Jugendlichen.