Mitarbeiter freuen sich über großzügige, helle Räume. 20 000 Euro hat die Gemeinde in den Umzug investiert.

Barsbüttel. "Es ist genauso geworden, wie ich es mir vorgestellt habe! Auch die Atmosphäre ist gut", freut sich Jacqueline van Laak. Die Innenarchitektin ist in der Büchereizentrale des Landes Schleswig-Holstein zuständig für 171 Büchereien. "Eine angemessene Größe für den Ort", sagt auch van Laaks Kollegin Margret Much. Sie betreut bei der Büchereizentrale die Bibliotheken vor Ort. Beide besuchten jetzt die Barsbütteler Bücherei an ihrem neuen Standort im Bürgerhaus. Die offizielle Eröffnung ist am 1. September um 18 Uhr. Die Inneneinrichtung ist fast fertig, alle 15 800 Bücher stehen in den Regalen, an denen nur noch die Beschriftung fehlt. Rund zweieinhalb Wochen haben Brigitte Böe und Helga Leibling eingepackt, ausgepackt und eingeräumt. Drei Tage brauchten sie, um alle Bücher zu verpacken. Beim Umzug geholfen haben Mitglieder des Bürgerhausvereins und Mitarbeiter der tohus gGmbh. Tohus betreibt im Bürgerhaus einen Betreuungsstützpunkt für psychisch kranke Menschen, will gleich nebenan noch ein Lesecafe eröffnen. Koordiniert hat alles Verwaltungsmitarbeiter Jan Greve. "Wir waren ein gutes Team," lobte Innenarchitektin van Laak. Sie würde sich für die Bücherei noch einen schönen Ohrensessel zum Lesen oder Vorlesen wünschen: "So etwas haben Kinder meist nicht zu Hause." Dafür reicht der Etat zwar nicht aus, aber vielleicht findet sich ja ein Sponsor.

20 000 Euro hat die Gemeinde in Umzug und Umbau des 148 Quadratmeter großen ehemaligen Archivraumes investiert. Die vorhandenen Regale des früheren Besitzers, des katholischen Instituts für Theologie und Frieden, waren nicht nutzbar. Die Gemeinde verkaufte sie Anfang 2009 für 1500 Euro an ein Schweriner Unternehmen. Im März 2009 kamen die Mitarbeiter der Büchereizentrale nach Barsbüttel, um die Gemeinde bei der Ausstattung zu beraten. "Büchereimöbel sind spezielle Möbel, ähnlich wie in Krankenhäusern oder Kindergärten", sagt van Laak.

Seit das Konjunkturprogramm auf dem Markt sei, könne sich ihre Abteilung vor Arbeit kaum retten. Vorher sei bei den Büchereien immer zuerst gespart worden. Durch die Verbindung älterer und neuer Möbelelemente wurde eine großzügige, helle Leseumgebung geschaffen, die zum Verweilen, Stöbern und Schmökern einlädt. "So schön hatten wir es noch nie", meint Brigitte Böe. Sie arbeitet seit 1978 in der Bibliothek. Schon fünf Mal ist sie mit ihren Büchern in der Gemeinde umgezogen. ,,Als ich einstieg, waren wir über der Mehrzweckhalle der Grundschule untergebracht. Danach zogen wir erst an die Hauptstraße, dann an die Buchenstraße und zuletzt 2002 auf den Schulhof." Bei den vielen Umzügen wurde die Bücherei immer kleiner, bis jetzt. Den letzten Standort, im Container auf dem Grundschulhof, mochte sie besonders. Wegen der Schulkinder, für die Brigitte Böe und Helga Leibling weiter dienstags ehrenamtlich geöffnet haben. Die Grundschule will für die Kinder in der großen Pause einen Lotsendienst zum Bürgerhaus einrichten.

Vom Verein Bürgerhaus gab es für die jüngsten Leser ein Geschenk zum Einzug: Er spendete eine Leseinsel. Ein Achteck aus Holz, mit grünem Teppich bespannt und mit Fächern für Bücher sowie Blumenkissen.