Schade solle “heimliche Immobiliengeschäfte absichern“, Reichs Kandidatur sei ein Trick. Beide widersprechen.

Ahrensburg. Klaus Schädel, Bewerber um das Ahrensburger Bürgermeisteramt, hat in dem Ahrensburger Anzeigenblatt "Markt" seine Konkurrenten Jörn Schade und Thomas Reich in scharfer Form attackiert. Besonders der CDU-Kandidat Schade und das Ahrensburger CDU-Mitglied Rudolf Dorsch bekommen in dem Beitrag ihr Fett weg: Schade sei "ein politischer Erfüllungsgehilfe des maßgeblich bestimmenden Rechtsanwaltes Dorsch (43 Jahre CDU Filz, DRK, Rotary-Präsident und Parteirichter, der auch die örtliche Presse ein gutes Stück weit kontrolliert) und seines angeschlossenes Netzwerkes, das der normale Ahrensburger nicht einsehen kann. Die heimlichen Immobiliengeschäfte dieses Netzwerkes soll Herr Schade absichern."

Rudolf Dorsch, früher lange Jahre Stadtverordneter, sagte gestern auf Anfrage: "Es ist ekelhaft. Ich hoffe, dass die Ahrensburger sich informieren werden und die Äußerungen dahin stellen, wo sie hingehören - in die Ecke." Jörn Schade, der derzeit im Urlaub in Österreich ist, sagte: "Der Artikel spricht für sich und bedarf keines Kommentars meinerseits."

In dem Beitrag von Klaus Schädel heißt es weiter: "Herr Reich (25 Jahre im Rathaus und verfilzt) hat die Funktion, im ersten Wahlgang Stimmen von mir abzuziehen. Ich glaube nicht, dass er Bürgermeister werden will."

Der parteilose Bürgermeisterkandidat Thomas Reich sagt: "Das ist dummes Zeug. Ich bin nie Parteimitglied gewesen und bin bewusst Beamter geworden. Ich bin mit niemandem verbandelt. Es war eine rein persönliche Entscheidung, für die Wahl zu kandidieren." Für ihn sind Schädels Äußerungen "eine Schmutzkampagne gegen die CDU".

Der Umzugsunternehmer Schädel blieb gestern bei seiner Meinung und sagte: "Es ist schon lange von verschiedenen Seiten geplant, dass Herr Schade Bürgermeister werden soll." Er habe diese Entwicklung über die letzten Jahre beobachtet.

Sven Müller, der Geschäftsführer der CDU Stormarn, sagte: "Herr Schädel muss sich überlegen, ob die Art und Weise, wie er über Dritte urteilt, der eines möglichen Bürgermeisters gerecht wird. Der Stil spricht für sich und gegen seine Person."

Zwischen Klaus Schädel und der CDU herrscht schon seit langem Streit. In der Vergangenheit vermutete Schädel, früher selbst Mitglied des CDU-Ortsverbandes, Kontakte des Ex-Bundestagsabgeordneten Carl Eduard von Bismarck zu Scientology. Eine Anfrage Schädels zu diesem Thema an den Ortsverband wurde nach seiner Auffassung nicht ausreichend beantwortet. Der Streit eskalierte. Klaus Schädel wurde daraufhin am 4. November vergangenen Jahres für eine Woche in Erzwingungshaft genommen.