45-Tonnen-Koloss wird in der Nacht zum Montag eingesetzt. Der Bahnhof kostet insgesamt 8,2 Millionen Euro.

Ahrensburg. Noch liegt die 45 Tonnen schwere und 34 Meter lange Stahlbrücke neben der neuen Haltestelle Ahrensburg-Gartenholz. Jetzt wurden die drei Teile mit einer Stahldicke bis zu fünf Zentimetern aber schon mal zusammengeschweißt. Die neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer wird später die beiden Bahnsteig-Seiten und den Stadtteil Gartenholz mit dem Gewerbegebiet Nord verbinden.

In der Nacht zum Montag soll der bis zu fünf Meter breite Koloss von einem Kran zwischen die Pfeiler manövriert werden. Der Bahnverkehr wird in der Nacht daher eingestellt (siehe Infokasten). Viel Zeit bleibt den Bauarbeitern in dieser Nacht allerdings nicht. Fachbereichsleiter Stephan Schott vom Straßenbauamt erklärt: "Vier Stunden. Mehr Zeit haben die Arbeiter nicht."

Ahrensburgs Bürgermeisterin Ursula Pepper ist beeindruckt von der Stahlbrücke, die in der vergangenen Woche in drei Teilen mit einem Spezialtransport aus Sachen angeliefert worden war. Ein 500-Tonnen-Kran wird den Stahlriesen über die Gleise heben. Schott sagt: "Der Kran gehört zu den größten, die man sich mieten kann." Gehalten wird die Brücke später an zwei zehn Meter hohen Pylonen, die mit Zugstäben an der Brücke befestigt werden.

Größe zeigt das Projekt der Haltestelle auch in finanzieller Hinsicht. Insgesamt wird der Haltepunkt nach Aussagen der Stadtverwaltung 8,2 Millionen Euro kosten. Nach dem Bau der Bahnunterführung gehört die Haltestelle damit zu den größten Bauprojekten der Stadt. Das Land beteiligt sich mit 50 Prozent an den Kosten. Der Pressesprecher der Landesweiten Verkehrsgesellschaft mbH (LVS), Dennis Fiedler, sagt: "Wir fördern, weil wir ein großes Potenzial für eine Haltestelle an diesem Ort sehen." Er gehe davon aus, dass viele der 4500 Gartenholz-Bewohner und etwa 10 000 Beschäftigte die neue Halterstelle nutzen werden. Bei den Bauarbeiten wurde auch schon an künftige Entwicklungen auf der Bahnstrecke gedacht. Stephan Schott sagt: "Die Haltestelle wird einem dritten Gleis nicht im Wege stehen." Das bedeutet, dass die Brücke gleich so lang gebaut wird, dass auch ein drittes Gleis (zum Beispiel für eine S-Bahn) darunter passen würde. Die Pylone werden in verschiedenen Grüntönen lackiert und in den Abendstunden beleuchtet werden. Fahrradständer und Bushaltestelle vor dem Bahnhof werden ebenfalls grüne Dächer in Form von Blättern erhalten.

An der Haltestelle werden mit dem Fahrplanwechsel am 17. Dezember die Regionalzüge am Gartenholz halten. Ursula Pepper ist zuversichtlich, dass der Termin gehalten werden kann. Nach Aussage der LVS wird die Fahrzeit bis zum Hauptbahnhof nach Hamburg 24 Minuten dauern. Zu den Hauptverkehrszeiten werden drei Züge in der Stunde an der Haltestelle stoppen..