Der unbekannte Tote aus der Braaker Feldmark (wir berichteten) ist identifiziert worden. Es handelt sich um einen 41-jährigen Armenier, der keine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland hatte.

Braak. Seine Familie in der Heimat ist über seinen Tod informiert worden. In den kommenden Tagen wird der Leichnam überführt. Laut Obduktionsbericht ist der Mann eines natürlichen Todes gestorben, vermutlich an einer Herzattacke. Damit ist der Fall abgeschlossen. Es wird keine weiteren Ermittlungen geben - obwohl der Mann offenbar nicht am Fundort verstorben, sondern dorthin transportiert worden war.

Rückblick: Es ist Montag, 6. Juli, 7.30 Uhr. Ein Fahrradfahrer meldet der Polizei, dass ein toter Mann am Feldrand liege. Kriminalpolizisten finden keine persönlichen Gegenstände, die auf die Identität des Mannes hinweisen. Besonders mysteriös: Der Tote trägt keine Schuhe, an seinen Socken haftet kein Schmutz. Die Polizei folgert, dass der Mann schon tot war, als er nahe Braak abgelegt wurde.

In der Nacht zuvor ist in der Rettungsleitstelle in Hamburg ein Notruf eingegangen. Der Anrufer beschreibt vage den späteren Fundort der Leiche und sagt: "Da liegt ein Mann." Die Polizei verfolgt den Anruf zurück. Er kommt aus einer Telefonzelle in der Nähe des Winterhuder Fährhauses.

Der Leichnam wird zur Obduktion nach Lübeck gebracht. Die Fachleute stellen fest: Der Mann ist eines natürlichen Todes gestorben.

Die Kriminalpolizei ermittelte gemeinsam mit den Hamburger Kollegen, dem Landeskriminalamt Schleswig-Holstein, dem Bundeskriminalamt und Interpol. Alle Spuren weisen auf den Armenier hin.

Die Ermittlungen sind abgeschlossen, obwohl nicht feststeht wer den Leichnam in Braak abgelegt hat. Polizeisprecherin Sonja Kurz: "Das Transportieren einer Leiche vom Sterbeort an einen anderen Ort ist keine Straftat." Wolfgang Böhrs von der Kripo Ahrensburg: "Der Obduktionsbericht ist eindeutig. Auch ein Unterlassen von Hilfeleistung schließen wir aus."