Bürgermeister Horn: Neuer Vorschlag kann nicht mehr berücksichtigt werden. Entscheidung für Brücke ist gefallen.

Reinfeld. Der Reinfelder Spediteur Eckhard Bode bleibt dabei: "Wir wollen dieses Vorhaben verhindern." Er und seine Mitstreiter von der Interessengemeinschaft Feldstraße/Grootkoppel wollen den geplanten Bau einer Brücke über die Bahngleise an der Feldstraße im Gewerbegebiet quasi in letzter Minute abwenden. Jene Variante, die der Stadtentwicklungsausschuss nach seiner jüngsten Sitzung favorisiert.

Die zwölf Mitglieder der Interessengemeinschaft - Unternehmer, deren Firmen im Gewerbegebiet angesiedelt sind - haben ihre Vorstellung von einer Bahnquerung an der Straße Fünfkaten (wir berichteten) jetzt weiterentwickelt. Ihr Vorschlag: Der Verkehr soll schon am Kreisverkehr hinter der Autobahnabfahrt durch das Gewerbegebiet Barnitzer Straße/Im Weddern umgeleitet werden. An der Lokfelder Straße müsste ein weiterer Kreisverkehr gebaut werden, von dem eine Trasse über die Felder zur B 75 führen könnte. Es ist die in unserer Grafik grün dargestellte Variante.

An der B 75 wäre den Plänen Bodes zufolge noch ein Kreisverkehr notwendig. Von dem aus ginge es gen Norden weiter Richtung Fünfkaten. Diese Straße - orangefarben dargestellt - hatte Bode bereits vor einigen Wochen ins Gespräch gebracht. "Das ist die beste Lösung", sagt er.

Die Unternehmer im Gewerbegebiet an der Feldstraße befürchten, dass der Verkehr in ihrem Viertel zum Erliegen käme, sollte der gesamte Verkehr von der Autobahn in die City an ihren Grundstücke entlang geführt werden. Deshalb möchten die Mitglieder der Interessengemeinschaft, dass die Verwaltung ihren Vorschlag bei der Planung berücksichtigt.

Doch die Chancen dafür sind offenbar nicht sehr groß. "Die Weichen sind auf eine Brücke an der Feldstraße gestellt", sagt Bürgermeister Gerhard Horn. "Wir können den neuen Vorschlag nicht mehr berücksichtigen." Dennoch könnte er sich vorstellen, dass die Westumgehung in ferner Zukunft eine Alternative darstellen könnte.

Die neue Variante arbeitete die Interessengemeinschaft nach der letzten Ausschusssitzung aus, denn dort hatte die Wählerinitiative Reinfeld (WIR) einen Fragen- und Mängelkatalog zum Bau der Brücke vorgelegt. Sie hatten die Planungsunterlagen der Verwaltung von einem Sachverständigen der Architekten- und Ingenieurkammer und von einer Ingenieurgesellschaft prüfen lassen. Das Ergebnis: In der von der Stadt beauftragten Kostenschätzung für die Brücke fehlten Posten. Die Brücke werde nicht wie geplant 4,6 Millionen Euro, sondern rund 13 Millionen Euro kosten. Eine Unterführung sei dagegen mit rund fünf Millionen Euro viel günstiger.

Die Brücke war von der Stadt favorisiert worden, weil die Bahn und der Bund sich nur an dieser Variante beteiligen würden. Plant die Stadt eine teurere Lösung, müsste sie die Mehrkosten zahlen. "Geld, das wir nicht haben", sagt der Bürgermeister.

Der Stadtentwicklungsausschuss hatte beschlossen, dass der Vorentwurf der Brücke weiter verfolgt werden solle, dass jedoch auch der Fragen- und Mängelkatalog der WIR geprüft werden müsse. Bürgermeister Horn setzt dagegen nur auf die Feldstraße: "Diese Planung steht schon seit mehreren Jahren."