Der Geschäftsführer der Firma Ewert Ahrensburg Electronic (EAE), die insgesamt 156 Mitarbeiter entlässt (wir berichteten), sieht das Unternehmen nicht in Gefahr.

Ahrensburg. "Wir haben keine Angst, dass EAE diese Krise nicht überlebt", sagte Matthias Pilz zur Stormarn-Ausgabe des Hamburger Abendblattes. Es gebe einen soliden Maßnahmenplan, und die Kreditgeber hätten signalisiert, dass sie das Unternehmen für zukunftsfähig halten. Dafür seien jedoch Entlassungen notwendig. Die Gründung einer Auffanggesellschaft für die gekündigten Mitarbeiter sei nicht in Betracht gezogen worden, sagte Pilz. Die Mitarbeiter hätten genug Zeit zur Neuorientierung: "Die Verträge laufen teilweise ja noch bis Ende des Jahres."

Da sich EAE nun auf seine Kerngeschäfte Druckindustrie und Bühnentechnik konzentrieren will, wird in anderen Bereichen gekürzt. Der Bereich allgemeine Automatisierungstechnik wird geschlossen. Dort arbeitet auch Carlos Carvalho (34). Der Entwicklungsingenieur ist seit drei Jahren bei EAE und noch bis Ende des Jahres in Elternzeit. Er berichtet, dass sich die Geschäftsführer bei der Betriebsversammlung am Freitag allen Fragen der Mitarbeiter gestellt hätten. Der Betriebsrat habe sich nicht geäußert.

Die Nachricht, dass es Kündigungen gibt, kam für Carvalho nicht überraschend. Schon seit einiger Zeit seien Aufträge an andere Firmen weitergereicht worden. Die Spekulationen über wirtschaftliche Schwierigkeiten der Firma hätten für angespannte Stimmung unter den Mitarbeitern gesorgt: "Der Prozess lief hinter geschlossenen Türen ab, niemand wusste, was kommt. Jetzt wissen wir wenigstens, woran wir sind", sagt Carvalho. Er selbst habe aber noch keine Nachricht, ob er bleiben kann. Sorgen um seine Zukunft mache er sich trotzdem nicht. "Mir tut es vor allem für die älteren Kollegen leid."