Andreas Musiol, der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, rechnet damit, dass die Zahl der Mexikogrippefälle weiter ansteigen wird.

Bad Oldesloe. Ein Indiz dafür sei der jüngste Fall, bei dem sich erstmals ein Stormarner im Inland angesteckt habe. Es bestehe jedoch kein Grund zur Panik. "Wir sollten die Infektionserkrankung nach wie vor mit der gebotenen Zurückhaltung beurteilen", sagt der Fachdienstleiter. Das Virus sei zwar recht ansteckend, aber bisher nicht gefährlich. In Deutschland seien die meisten Erkrankungen mild verlaufen, es habe noch keine Todesfälle gegeben.

Das Gesundheitsamt sei weiterhin gut vorbereitet. "Sollte das Virus H1N1 in einem Labor entdeckt werden, meldet der Arzt oder das Krankenhaus uns den Fall", sagt Andreas Musiol. In den Nachtstunden und an den Wochenenden werden Telefone und Faxgeräte auf die Kreisleitstelle umgeleitet.

Fünf Mitarbeiter im Gesundheitsamt sind dafür zuständig, die Personen, die mit dem Erkrankten in Kontakt standen, zu informieren und aufzuklären. Das ist eine Aufgabe, die sie neben den anderen anfallenden Arbeiten machen. "Sie kommen an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit", sagt Andreas Musiol. Das Problem kennen alle Kreisgesundheitsämter, daher denkt man im Kieler Gesundheitsministerium derzeit über neue Informationswege nach. "Es wird über einen Strategiewechsel nachgedacht", bestätigt der Oldesloer Fachdienstleiter. Er rät dazu, die allgemeinen Hygiene-Regeln einzuhalten: regelmäßig Hände waschen, Einmal-Taschentücher benutzen, in die Armbeuge statt in die Hand husten.