Einmalige Chance

Zum Bericht "So soll der neue Schützenplatz aussehen"

Trittau, in Stadtplanerkreisen als "Telefonhörer" bekannt und immer wieder als Beispiel herangezogen, wenn es darum geht, aufzuzeigen, wozu Planungen führen, die nicht in ein städtebauliches Gesamtkonzept eingebettet sind, hat hier die einmalige Chance, eine zukunftweisende Entwicklung zu nehmen. Natürlich ist die Lidl-Ansiedlung, trotz der grausigen Umsetzung, positiv für die Poststraße. Nur, dieser eine Tropf, an dem die Poststraße momentan hängt, wird auf Dauer nicht genügen, um sie am Leben zu halten. Flächen, wie man sie mit dem Schützenplatz im Ortskern hat, sind mehr als ein Glücksfall. Auch ein starker Investor fällt nicht aller Tage vom Himmel.

Alle Fraktionen haben gemeinsam ein Einzelhandelsgutachten in Auftrag gegeben. Warum wird das Ergebnis nicht abgewartet, warum wird im Vorwege alles zerredet? Positive Entwicklungen in der Post-/Kirchen-/Bahnhofstraße sehe ich kaum. Von einer Insellösung zu sprechen, wenn es um das Schützenplatzkonzept geht, ist Nonsens. Durch die Verlagerung des Schützenplatzes wäre die Poststraße unter anderem über den Lidl-Parkplatz angebunden. Der Wochenmarkt ist plötzlich nicht mehr auf dem Hinterhof, sondern mitten im Ort. Auch die Schützenhalle ist als Lokal plötzlich wieder interessant. Zudem kann man den städtebaulichen Ausrutscher mit Lidl durch eine zeitgemäße Umsetzung deutlich entschärfen.

Bevor wir tatsächliche Insellösungen verwirklichen, sollte man erst einmal die Voraussetzungen durch ein attraktives und leistungsfähiges Zentrum schaffen.

Stefan Untiedt, per E-Mail

Befremdlich

Zum Bericht "Ammersbeker müssen mehr Steuern zahlen"

Die Grundsteuer B für Baugrundstücke steigt um 12,9 Prozent. Die am 30. Juni beschlossene Maßnahme befremdet aufgrund ihrer Rückwirkung ab Januar. Die Maßnahme erstaunt, musste mit zurückgehenden Einnahmen infolge der wirtschaftlichen Entwicklung gerechnet werden. Die Maßnahme verwundert, wäre doch ein Rückgriff auf Rücklagen aus den wirtschaftlich guten Jahren zu erwarten gewesen. Künftige Haushaltsplanungen sollten mit Vorsicht in Bezug auf die sich vermutlich nicht kurzfristig verbessernden Einnahmen erfolgen. Dabei müssen die sicheren Einnahmen die Ausgaben und Wünsche dominieren, ohne dass es zu einer wiederholten Erhöhung der Gemeindesteuern kommt.

Peter Taczkowski, Ammersbek

Glocken läuten

Zum Bericht "150 neue Arbeitsplätze - Lidl lohnt sich für Siek"

Für Siek bricht wohl nun eine wunderschöne Zeit an. Wir sollten vielleicht einmal wöchentlich am Montag die Glocken der Friedenskirche läuten lassen. So etwas machte man doch in der Vergangenheit, wenn Dürre und Hungersnot vorüber war.

Eine eigens gegründete Lidl Vertriebs GmbH und Co. KG wird sicherlich die Kornspeicher der Gemeinde bis an den Rand des Überlaufens füllen. Natürlich muss Lidl erst mal das Investment von 25 Millionen über mehrere Jahre abschreiben. Bleibt vorerst nicht viel Gewerbesteuer übrig. Macht ja nichts, Lidl zahlt ja für 150 Mitarbeiter Lohnsteuer (wenigstens etwas).

Wenn man bedenkt, wie schön es doch ist, dass Lidl sich eine Photovoltaikanlage von 10 000 Quadratmetern auf sein Dach befestigt, sollten alle Naturschutzverbände vor Erfurcht niederknien. Passt doch ausgezeichnet auf ein 32 000 Quadratmeter kleines Gebäude, welches sich, umgeben von 50 000 Quadratmetern versiegeltem Boden, harmonisch zwischen die Waldgemeinde Großhansdorf und dem Dorf Siek einfügt. Dass mit der hoch gedämmten Gebäudehülle ist zwar auch nicht zu unterschätzen, doch wer würde schon die Umhüllung von seinem Kühlschrank verringern, wenn er einigermaßen bei Trost ist. Schließlich will man doch Frischware.

Ach ja, da ist noch die Geschichte mit dem Verkehr. So ein umweltfreundliches Unternehmen wie Lidl wird diese Kleinigkeit bis zur Eröffnung schon lösen. Selbst die Gemeinde Siek bescheinigte, dass es an den besagten Verkehrsknoten niemals zu Staus und/oder anderen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen würde. Bleibt festzustellen, das Lidl mit circa 500 Lkw-Fahrten sich so unauffällig wie möglich in den Verkehr einordnen wird.

Bei so viel Positivem wäre es geradezu spießig, nein polemisch, wenn man vielleicht von möglichen Emissionen (gar CO2-Vermeidung) spricht. Die Versorgung der zur Zeit 70 Filialen in Hamburg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Lübeck sorgt doch dafür, dass die unterversorgten Regionen am Wohlstand teilnehmen können.

Uwe Kahle, Siek

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