Tausende Menschen haben am Wochenende das jeweils 750-jährige Bestehen ihrer Dörfer gefeiert. Zusammen sind Todendorf, Stemwarde und Rausdorf 2250 Jahre alt. Alle drei wurden 1259 erstmals urkundlich genannt.

Barsbüttel/Rausdorf/Todendorf. In Todendorf gab es für die Kinder eine Menge Aktivitäten. Beim Vogelschießen wurden die neuen Königspaare ermittelt. Während des Umzugs mit Pferdekutschen konnten sie ihren Erfolg genießen. Zudem führten Kinder Theaterstücke auf. Begleitet wurde das feierliche Wochenende von der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Todendorf. Getanzt wurde bis in den frühen Morgen.

Auch der Barsbütteler Ortsteil Stemwarde machte aus dem Geburtstagswochenende etwas Besonderes. Das Dorfgemeinschaftshaus war der Treffpunkt für alle. Norbert Fischer, Professor für Neuere Geschichte, maritime Kultur und Küstengeschichte an der Universität Hamburg, hielt einen Vortrag, in dessen Mittelpunkt die Geschichte von der Nachkriegszeit bis heute stand. Bürgermeister Thomas Schreitmüller (41) war begeistert: "Toll, dass sich die Bürger so engagieren." Der dörfliche Charakter sei bei allem Wachstum nicht verloren gegangen. "Auch die enge Verbundenheit der Bewohner macht das Dorf so liebenswert", sagte er.

Die gesamte Geschichte Stemwardes zeigte eine Diashow, die Meike Seeler präsentierte: "Der Ort zeichnet sich aus durch eine außergewöhnliche Dorfgemeinschaft." Zudem wurde eine Sammlung von Büchern und alten Schriften gezeigt, die Annegret Schlatermund zusammengetragen hatte. "Stemwarde ist klein, aber fein", sagte sie, "der Zusammenhalt zwischen den Menschen ist besonders." Zur Erinnerung setzten die Stemwarder einen Gedenkstein neben das Gemeindehaus.

In Rausdorf feierten die Einwohner das 750-jährige Bestehen ihres Dorfes mit einem Straßenfest. Die Organisatoren hatten ein Rausdorf-Quiz vorbereitet, Belustigungen für die Kinder und auch ein Gewinnspiel. Beeindruckt von all dem, was die Menschen im Ort auf die Beine gestellt hatten, war Bürgermeister Otto Kertelhein (70). "Ich bin jetzt schon seit 15 Jahren Bürgermeister im zweitkleinsten Dorf im ganzen Kreis Stormarn", sagte er, "ich freue mich sehr über all das, was die Bürger vorbereitet haben, um den heutigen Tag zu feiern." Auch Dagmar (58) und Uwe Goden (54), die seit 1981 in Rausdorf wohnen, waren zufrieden. "Da das Dorf sehr klein ist, kennt jeder jeden", sagte Uwe Goden, "das macht die Atmosphäre so gemütlich." Der Abend klang mit Livemusik und einem gegrilltem Spanferkel aus.