Der Bau der Nordtangente in Ahrensburg, der im Masterplan Verkehr 2009 untersucht werden soll, ist bei Bürgern und Politik umstritten.

Ahrensburg. "Für uns ist die Nordtangente nicht zweckmäßig", sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Bellizzi. "Deshalb machen wir einen neuen Vorschlag."

Die FDP beantragt, dass die Verwaltung prüft, ob "eine Entlastungsstraße östlich der Bahnlinie von Ahrensburg nach Bargteheide" zum Südring - also parallel zur B 75 - realisierbar ist. Zudem solle die Planung der Nordtangente so lange ausgesetzt werden, bis die Ergebnisse der Prüfung vorlägen. "Die Trasse östlich der Bahnlinie würde die beiden vorhandenen Gewerbegebiete optimal miteinander verbinden", sagt Bellizzi. "Und sie würde den Anschluss zur Autobahn deutlich verbessern, was beide Standorte attraktiver machen würde." Zudem würde die Trasse eine "tatsächliche Entlastung" für die Bewohner in Ahrensburg, Delingsdorf und Bargteheide bringen, da der Verkehr in die Gewerbegebiete weitläufig an allen Wohngebieten vorbeigeleitet werden würde.

Randolf Knudsen, Bürgermeister in Delingsdorf, hat eine klare Meinung zum FDP-Antrag: "Der Plan ist unrealistisch. Wir würden ihm nicht zustimmen." Henning Görtz, Bürgermeister in Bargteheide: "An so sensiblen Stellen wie dem Bargteheider Moor eine Entlastungsstraße zu bauen, ist kaum vorstellbar." In dem FDP-Antrag heißt es dazu: "Zweifellos würde der Bau der Trasse einen größeren Eingriff in die Natur darstellen als der Bau der Nordtangente." Aber es würden nicht nur die Interessen der betroffenen Ahrensburger berücksichtigt, sondern auch überregionale Interessen bedient.

Ulrich Kewersun, Rathaus-Mitarbeiter in Ahrensburg, sagt: "Über diese Variante haben wir noch nicht diskutiert." Die Verwaltung könne sich jedoch nicht vorstellen, dass der Vorschlag bei den Nachbargemeinden auf große Akzeptanz stoße.