Zu wenig Stellplätze für Fahrräder, zu viel Vandalismus: Die Situation an den Ahrensburger Bahnhöfen ist unerfreulich (wir berichteten gestern).

Ahrensburg. Damit sich daran etwas ändert, hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Ahrensburg gestern einen Bericht über die "Fahrradabstellanlagen" an den Bahnhöfen vorgelegt. Fazit des ADFC-Vorstandsmitglieds Jürgen Henschke: "Alle Abstellanlagen an allen Bahnhöfen sind überlastet." Diese Überlastung führe zu Wildparkern und zu Auseinandersetzungen zwischen verärgerten Passanten und Radfahrern. Demolierte Räder seien oft das Resultat. Laut Henschke sind aber mit "relativ geringem Mittelaufwand Verbesserungen möglich".

Einiges habe die Stadt bereits getan - so zum Beispiel am S-Bahnhof. Dort wurden viele neue Radabstellanlagen gebaut, zum Beispiel der überdachte Platz an der Ladestraße und die neuen Radbügel an der Schnecke. Abiturient Christian Maus (19) bemängelt dennoch die Sicherheit: " Mein Fahrradsattel wurde dort geklaut und mein Rad demoliert. Die Polizei sollte eine Streife rumschicken." Abschließbare Stellboxen, die den Diebstahl der Räder zumindest erschweren, gibt es derzeit nur am Taxistand auf der anderen Seite des Bahnhofs.

Christoph Heinemann (23) fährt jeden Tag mit dem Rad zum S-Bahnhof: "Die Parkplatzsituation ist hier katastrophal, sowohl für Autos als auch für Räder. Wenn nichts mehr frei ist, stelle ich mein Rad meist irgendwo dazwischen."

Einen Stellplatzmangel gibt es auch am U-Bahnhof West. Jürgen Henschke vom ADFC sagt: "Auch da ist die Anlage unterdimensioniert. Zusätzlich sind dort eine Menge Fahrräder auf Dauer abgestellt." Diese Räder sollten konsequent entfernt werden. Erweiterungen seien am U-Bahnhof West auf dem P&R-Gelände oder auf der Brachfläche neben der Trafostation (Waldemar-Bonsels-Weg) realisierbar.

Als besonders chaotisch beurteilt der ADFC die Situation am U-Bahnhof Ost. Ähnlich ist es auch am U-Bahnhof Hoisbüttel. Passant Timo Pols (31) sagt: "Wir haben viel zu wenig Ständer. Die Räder werden an Zäunen und Bäumen gelehnt."

Auch Andreas Buske (52), der sich oft am U-Bahnhof Hoisbüttel aufhält, kennt das: "Sobald die Leute weg sind, werden die Räder demoliert." Viele Radfahrer fordern deshalb mehr Polizeipräsenz am Bahnhof und mehr Bügel zum Anschließen der Räder. Jürgen Henschke hat den ADFC-Bericht gestern dem Bauausschussvorsitzenden Jörg Hansen übergeben - in der Hoffnung, dass etwas geschieht.