Die Modistin Waltraud G. Linnemann zeigt in der Ahrensburger Galerie (Rathausstraße 10) 30 ihrer schönsten Hüte.

Ahrensburg. - Zu dem Beruf ist die Lübeckerin erst spät gekommen. Jahrelang war sie in einer Behörde tätig, im Büro. "Eines Abends vor dem Einschlafen wusste ich: Jetzt ist es Zeit zu gehen", erinnert sie sich. Waltraud G. Linnemann tauschte Akten gegen edle Stoffe, wirkte im Vorstand der Putzmacherei des Lübecker Theaters mit, gab Hutkurse auf der MS "Deutschland" und hat jetzt ihr eigenes Atelier. "Das ist ein kreativer Prozess. Da muss man leidensfähig sein", sagt die Meisterin. Eines ihrer Modelle liegt gerade dem Deutschen Patent- und Markenamt zur Geschmacksmusteranmeldung vor. Ist der Eintrag erfolgt, ist das Modell geschützt. "Ich will den Finger drauf haben. Niemand soll den Hut einfach nachmachen können", sagt Waltraud G. Linnemann. 900 Euro kostet das exklusive Stück. Teuer ist der Hut aber nicht deshalb, weil er so hübsch ist und aus kostbarem Material angefertigt wurde. Das Besondere ist seine Vielseitigkeit. Mehr dazu will die Hutkünstlerin nicht sagen. Noch ist der Hut nicht patentiert. Am 9., 10. und 11. Juli wird die Modistin in Ahrensburg sein, um zu beraten. "Die Eigen- und die Fremdwahrnehmung gehen oft sehr weit auseinander", sagt sie. Und weiter: "Viele Männer müssen sich auch erst dran gewöhnen, dass die Dame ihre Herzens ganz besonders aussieht."