Aus Schülern wurden Forscher. Die 11 b der Bargteheider Anne-Frank-Schule beschäftigte sich im Biologieunterricht ein ganzes Jahr lang mit dem Thema Klimawandel und arbeitete mit dem Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg zusammen.

Das Projekt wird von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert, um das Interesse an naturwissenschaftlichen Studiengängen zu fördern. Ob dieses Konzept aufgeht, wird sich später zeigen. Die Begeisterung, das Klassenzimmer gegen das Institut, das Pauken gegen wissenschaftliches Arbeiten zu tauschen, war auf jeden Fall groß.

"Viele Zusammenhänge und Fakten sind uns jetzt wesentlich vertrauter. Mit einem normalen Thema in der Schule hätten wir das nicht lernen können", sagt zum Beispiel André Behrendt. In Arbeitsgruppen ging es um die unterschiedlichsten Aspekte des Themas: um den Treibhauseffekt, das Ozonloch, die Bedeutung von Eis und Gletschern im Klimasystem, den Anstieg des Meeresspiegels und die Entstehung von Hurrikans.

"Die Schüler wurden vom Max-Planck-Institut mit aktuellen Daten versorgt und haben Klimakarten erstellt", sagt die Lehrerin Jenny Ibbeken, die mit dem Projekt ebenfalls sehr zufrieden war: "Es war Klasse. Dieter Kasang und sein studentischer Mitarbeiter Sebastian Bathiany haben sich im Max-Planck-Institut um die Schüler gekümmert. So hatten sie die Möglichkeit, wissenschaftlich zu arbeiten und dabei auch echte Ergebnisse zu erzielen."

Ein Ergebnis fasst Moritz Knickrehm mit diesen Worten zusammen: "Hurrikans können entstehen, wenn die Wasseroberfläche der Meere 27 Grad erreichen. Tun wir nichts, wird sich der Anteil an Meeresflächen in Äquatornähe, die diese Temperatur erreichen könnten, um 2,4 Prozent erhöhen. Bei aktivem Klimaschutz könnte der Anstieg bis zum Jahr 2090 auf 1,8 Prozent gesenkt werden."

"Wenn wir bis zum Jahr 2100 nichts tun, könnte auch der Meeresspiegel deutlich steigen. Vermutlich zwischen 60 Zentimetern und 1,20 Meter. Das ist eine realistische Zahl", schildert Lara-Helen Giese ein mögliches Szenario und damit ein Ergebnis der Schülerstudien. Sämtlich Ergebnisse stellten die jungen Forscher in einer großen Abschlusspräsentation in der Schule vor - mit einer professionell aufgezogenen Beamer-Show.

Das wichtigste Ergebnis des Bargteheider Projektes, neben der geweckten Freude am wissenschaftlichen Arbeiten, war aber vielleicht eine Erkenntnis, wie sie Anna-Lena Brieske formuliert: "Viele von uns haben gar nicht gewusst, dass es so schlimm ist. Wir müssen etwas tun. Warum also nicht von einem dicken Auto auf ein energiesparendes umsteigen."