Die Auftragslage in den Mitgliedsfirmen des Verbands der südholsteinischen Wirtschaft (VSW) hat sich leicht verschlechtert.

Reinbek. - Das zeigen die Ergebnisse der halbjährlichen Konjunkturumfrage des Verbands. Rund 300 Firmen sind dort Mitglieder, die meisten haben ihren Standort in Gewerbegebieten in den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg. Immerhin 55 Prozent von ihnen gaben jetzt an, dass die Zahl der Aufträge im letzten halben Jahr zurückgegangen sei. "Allerdings ist eine eindeutige Verschlechterung gegenüber der Situation am Jahresende 2008 nicht erkennbar", sagt Michael Voigt, der VSW-Vorsitzende.

Für die kommenden sechs Monate rechnen 59 Prozent der Befragten mit einer Verbesserung oder einem Fortbestehen der Lage. 41 Prozent befürchten eine Verschlechterung. "Eine nachlassende Investitionsbereitschaft und ein nach wie vor schwächelnder Export sind die Hauptursachen für diese Entwicklung", sagt Voigt. "Wir können jedoch nicht konstatieren, dass durch die rückläufige Auftragslage nun auch die Investitionsbereitschaft unserer Mitglieder stark nachließe." Dennoch ist der Prozentsatz derer, die Investitionen zurückfahren wollen, nicht unerheblich: Laut Umfrage sind es 36 Prozent.

Wann geht es wieder bergauf? 78 Prozent der Befragten meinen: frühestens 2010. Das Ergebnis deckt sich damit mit der Einschätzung vieler Wirtschaftsexperten.

Für den Arbeitsmarkt bedeutet das, dass sich die Situation in den kommenden sechs Monaten nicht wesentlich verbessern wird. 22 Prozent der im VSW organisierten Firmen wollen Personal abbauen, 16 Prozent wollen erhöhen. Im letzten halben Jahr haben 29 Prozent Mitarbeiter entlassen, 20,9 Prozent haben zusätzliche Einstellungen vorgenommen. "Für uns bestätigt sich die Einschätzung, dass die Unternehmen bemüht sind, trotz der wirtschaftlich angespannten Lage ihr qualifiziertes Personal zu halten", sagt der VSW-Geschäftsführer Axel Stehr. "Dies ist sicherlich bedingt durch den Mangel an solchem Personal im Hamburger Umland, aber auch durch die demografische Entwicklung." Dies zeigt auch die Zahl der Firmen, die in Kurzarbeit sind. 25 Prozent. Und 10,9 Prozent wollen es ihnen in den nächsten Monaten gleichtun.