Ein 31-jähriger Oldesloer hat sich mit dem H1N1-Virus infiziert. Er war vergangene Woche aus den USA zurückgekehrt.

Bad Oldesloe. - "Als er Grippesymptome bei sich bemerkte, ging er sofort zum Hausarzt. Seine DNA wurde daraufhin im Medizinaluntersuchungsamt in Lübeck getestet", berichtet Dr. Jörg Günther, stellvertretender Leiter des Bereichs Infektionsschutz beim Kreisgesundheitsamt. "Es konnte aber nicht sicher das H1N1-Virus nachgewiesen werden", sagt er. Deshalb ging die Probe auch an das Berliner Robert-Koch-Institut. Am Dienstag kam per Fax die Bestätigung: Der Oldesloer hat die Mexikogrippe.

"Er wurde direkt nach dem Arztbesuch zu Hause isoliert", berichtet Günther. Dem Patienten gehe es bereits besser. Auch seine bisher nicht infizierte Lebensgefährtin ist in häuslicher Isolierung. "Sie werden von Freunden mit Lebensmitteln versorgt", sagt Günther. Das Paar war von New Jersey nach Frankfurt am Main geflogen. Da der Oldesloer schnell zum Arzt gegangen ist, geht Günther davon aus, dass sich das Virus nicht weiter im Kreis ausgebreitet hat. Ganz auszuschließen sei es jedoch nicht. Der Kreis werde alle Krankenhäuser und Ärzte noch einmal auf Schutz- und Hygienemaßnahmen hinweisen. "Wir sind gut vorbereitet", sagt Imke Colshorn, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit. Auch die Oldesloer Asklepios Klinik ist vorbereitet. "Wir wären in der Lage, Patienten mit dem H1N1-Virus zu isolieren und zu versorgen", sagt Prof. Gerhard Hintze, Chefarzt Innere Medizin. Der bisher einzige Verdachtsfall in der Klinik habe sich jedoch nicht bestätigt.

Der Oldesloer ist der vierte Infizierte in Schleswig-Holstein. Ein Fünfjähriger aus dem Kreis Rendsburg/Eckernförde sowie ein 28-Jähriger und ein 20-Jähriger aus dem Kreis Pinneberg waren bereits erkrankt. In Deutschland sind 301 Fälle bestätigt worden. Es gilt die Pandemiestufe 6.

Die Symptome der Mexikogrippe gleichen denen einer saisonalen Influenza: hohes Fieber, Atemwegsbeschwerden oder Gliederschmerzen. Wer Symptome an sich bemerkt, sollte sich telefonisch bei seinem Hausarzt melden, rät Dr. Jörg Günther. Um Ansteckungen zu vermeiden, sollten Hygieneregeln, wie regelmäßiges, gründliches Händewaschen sowie das Husten in den Ärmel statt in die Hand, befolgt werden. Das Bundesgesundheitsministeriums bietet dazu ein kostenloses Bürgertelefon an (0800/44 00 550). Auch im Internet gibt es Informationen.

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