Auf diversen Internetportalen können wir alle Lehrer spielen und per Mausklick Bewertungen etwa für Uni-Professoren, Hotels oder Bücher abgeben. Und auch Schüler dürfen nach dem jüngsten Urteil des Bundesgerichtshofs weiterhin auf spickmich.de Lehrkräfte benoten. Zum Unmut vieler Pädagogen und ihrer Gewerkschaft.

Sie sehen die Gefahr, dass Jugendliche willkürlich Fünfen verteilen und so dem Ruf der Lehrer schaden. Sicher: Einige nutzen das virtuelle Schülerportal möglicherweise dazu, sich zum Beispiel für schlechte Noten zu rächen. Aber spickmich.de zu verteufeln, ist der falsche Weg. Stattdessen sollten sich Lehrer an die eigene Nase fassen und Schülern Alternativen bieten. Sie sollten die Jugendlichen ermutigen, unverblümt zu sagen, was ihnen am Unterricht missfällt. So lernen Heranwachsende, konstruktiv Kritik zu üben. Und dazu zu stehen. Dazu aber müssen die Lehrer den ersten Schritt machen.