Vier Tage waren sie auf der Suche nach der tollsten Story. Auch Annabelle sauste mit Schreiber, Block und Kamera durch die Großhansdorfer Grundschule am Wöhrendamm.

"Wir durften in alle Klassen und gucken, was da los ist", sagt die Viertklässlerin. "Na klar, Pressefreiheit!", ruft Tim. Die beiden Zehnjährigen gehören zum Redaktionsteam der Zeitschrift "Eine Welt", die jetzt ganz druckfrisch vorliegt: acht Seiten, reich bebildert und in Hochglanz. Auflage: 1500 Exemplare, vom Ahrensburger Kuncke Druck kostenlos durch die Maschinen gejagt. Wer dieses Extrablatt liest, wird bestens über die vier Projekttage der Grundschule informiert, bei denen es rund um die Erde ging.

Eine Projektgruppe untersuchte die Frage, wo die Schokolade wächst und stellte fest: Der Schokoladenbaum heißt Kakaobaum und wächst am Äquator. Andere lernten Tänze der Indianer. Wer sich für Thailand interessierte, schaute sich im Tropenhaus in Hagenbeck exotische Pflanzen an, backte Bananenpfannkuchen und versuchte, mit Stäbchen zu essen. In der Indiengruppe erfuhren die Schüler, dass die Schlange dort ein heiliges Tier ist, dass es je nach Region verschiedene Begrüßungsformeln gibt und dass ein roter Punkt auf der Stirn heißt: Diese Frau ist verheiratet.

Während die anderen Schüler sich mit fremden Kulturen vertraut machten, Gewürze probierten, mit selbst gebauten Didgeridoos Musik machten, über die dänische Königsfamilie sprachen oder wie in Afrika Spielzeug aus Müll herstellten, wuselten die Reporter der Zeitungs-Gruppe immer zwischen ihnen herum und brachten auch harte Nachrichten mit. Reporterin Alena berichtet: "40 Prozent der Kinder in Indien leben auf der Straße."

Was war das Schwierigste im Reporterleben? "Die Texte schreiben. Aber nachher hatte man den Dreh raus", sagt Tim. Ronja fand es nicht so toll, dass manche bei den Interviews so einsilbig waren. "Und die Indianergruppe war immer weg. Da einen Termin zu finden, war echt schwer", sagt Eva. Mit einem Presseausweis rumzudüsen, Fotos zu machen und Artikel zu gestalten, fanden aber alle super. Auf die Frage, wer sich vorstellen kann Journalist, gingen prompt alle Hände hoch.