Der 1,9 Millionen Euro teure Neubau im Gewerbegebiet Beimoor-Süd ist nach Vereinsangaben die modernste Schießsportstätte in Norddeutschland.

Ahrensburg. Knapp zweieinhalb Jahre war die Ahrensburger Schützengilde heimatlos gewesen. Am Sonnabend wurde die neue Schießsportstätte im Ahrensburger Gewerbegebiet eingeweiht. Rund 250 Mitglieder und Gäste feierten die Einweihung des 1,9 Millionen Euro teuren Vereinshauses.

Jens-Uwe Ehrlich (62), der Vorsitzende, blickt zurück: "Im Januar 2007 wurden wir böse überrascht. Verbrecher zündeten unser Schützenhaus im Auetal an. Es brannte bis auf die Grundmauern nieder." Damals hatte er schon einen Nachfolger für sein Amt im Verein festgelegt. Doch nach dem Großfeuer sagte er, dass er so lange Vorsitzender bleiben werde, bis das neue Schützenhaus stehe.

"Das waren sehr schwierige Zeiten", sagt Ehrlich rückblickend. "Zum einen gab es Ärger mit der Versicherung, und dann drohte auch noch der Verein auseinanderzubrechen." Denn die Ahrensburger Sportschützen verteilten sich auf die Vereine in Sprenge, Bargteheide, Trittau und Bad Oldesloe. "Dadurch, dass wir uns nicht mehr regelmäßig sehen konnten, verschwand auch das Gemeinschaftsgefühl", sagt der Vorsitzende. Dabei sei der Zusammenhalt der rund 200 Vereinsmitglieder in dieser Zeit besonders wichtig gewesen. "Da musste ich viel Überzeugungsarbeit leisten", sagt Ehrlich. Und er musste nicht nur in den eigenen Reihen überzeugen, sondern auch die Stadt. Denn ohne finanzielle Hilfe aus dem Rathaus wäre ein Wiederaufbau nicht möglich gewesen.

"Wir haben uns dann entschieden, den Wiederaufbau zu unterstützen", sagt Bürgermeisterin Ursula Pepper, "Ahrensburg braucht eine solche Stätte, an der das Gemeinschaftsgefühl gefördert wird." Die Stadt unterstütze den Verein mit 935 000 Euro.

Am 15. November 2008 begann der Bau des neuen Vereinshauses an der Straße "Am Hopfenbach". "Ich bin vom Ergebnis begeistert", sagt Vereinschef Ehrlich. Die 1955 gegründete Ahrensburger Schützengilde hat nun die nach seinen Worten modernste Schießanlage Norddeutschlands. Die Trefferanzeige ist jetzt digital, und dank der modernen Technik kann der Verein jetzt auch Disziplinen wie die "laufende Scheibe" anbieten. In dem 2471 Quadratmeter großen Gebäude gibt es drei Schießstände. In einer Halle kann über eine Distanz von 50 Metern mit Kleinkalibermunition geschossen werden. Der Schießstand für Luftgewehrschützen in einem weiteren Raum ist 15 Meter lang. In einer dritten Halle stehen die Zielscheiben 25 Meter von der Basis entfernt.

"Wir haben mit diesem Haus jetzt auch eine attraktive Stätte für Turniere", sagt Ehrlich. Er hofft, dass künftig in noch stärkerem Maße junge Menschen ihren Weg zum Verein finden. "Beim Schießsport spielen Konzentration, Disziplin und Verantwortung eine große Rolle. Das bringen wir unseren jungen Schützen bei." Auch für Bürgermeisterin Ursula Pepper ist dieser Aspekt besonders wichtig für die Entscheidung gewesen, den Verein finanziell zu unterstützen.

Heute wird um 18 Uhr das erste Mal an den Schießständen des neuen Vereinshauses der Ahrensburger Schützengilde geschossen.