Erdbeeren pflücken, Waren verpacken, Geld sammeln - so unterstützen Stormarner Jugend- und Bildungsprojekte.

Ahrensburg/Linau/Delingsdorf. "Wenn ich an andere Leute denke, denen es viel schlechter geht als uns, habe ich das Gefühl, helfen zu wollen", sagt Marielen Winter aus Ahrensburg. Und: "Wenn man wirklich etwas tut, hat man ein gutes Gewissen." Die 13-jährige Stormarnschülerin sammelte am Sozialen Tag mit ihren Klassenkameradinnen Caroline Märten und Cosima Wagner Spenden für ein Jugendförderzentrum in Zajecar (Ostserbien). Die Mitarbeiter des Jugendzentrums holen Jugendliche von der Straße und bestärken sie darin, in die Schule zu gehen, helfen bei der Jobsuche.

In Stormarn beteiligten sich 31 Schulen an dem Projekt des Vereins "Schüler helfen Leben". Deutschlandweit tauschten mehr als 100 000 Schüler einen Tag lang die Schulbank gegen einen Arbeitsplatz, halfen so Gleichaltrigen auf dem Balkan. "In Schleswig-Holstein beteiligen sich besonders viele Schüler am Sozialen Tag", sagt Alexander Ehmsen vom "Schüler helfen Leben"-Bundesbüro in Neumünster. 2008 sei der Anteil der schleswig-holsteinischen Schulen sogar bei 50 Prozent gewesen. "Wir rechnen in diesem Jahr mit Spendeneinnahmen von rund 1,5 Millionen Euro", so Ehmsen. Ihren Beitrag dazu sammelten Marielen, Caroline und Cosima auf dem Rondeel und Rathausplatz in Ahrensburg. Nach einer Viertelstunde hatten sie 30 Euro zusammen. "Die Leute sind sehr großzügig", sagt Caroline. Sie und Marielen haben bereits Erfahrungen im Spendensammeln: "Wir haben in den vergangenen Jahren schon öfter privat fürs SOS-Kinderdorf gesammelt. Insgesamt haben wir 1700 Euro gespendet", erzählt die Schülerin.

Beim Kurier- und Transportunternehmen "Highspeed" in Linau arbeiteten zehn Schüler aus Stormarn und halfen beim Verpacken von Waren. Die Firma hatte extra in der Regionalausgabe Stormarn des Abendblattes Stellen für den Sozialen Tag angeboten.

"Wir lernen gemeinsam, dann arbeiten wir auch gemeinsam", dachte sich die Klasse 5 c der Integrierten Gesamtschule (IGS) Ahrensburg. Um 8 Uhr radelten die 22 Schüler nach Delingsdorf auf das Erdbeerfeld der Firma Glantz. Das Team um Jörg Meyer begrüßte die Kinder mit einem Glas Erdbeersaft. Danach gab es ein Wettpflücken und ein Frühstück. Mehr als 60 Kilo Erdbeeren pflückten die Schüler innerhalb von zwei Stunden. Die süßen Früchte verkauften sie anschließend an ihre Eltern.