Fraktion lehnt das Zwölf-Millionen-Projekt ab. SPD und BGT sind hingegen dafür.

Trittau

Die Hamburger Firma Procom hat ihre Pläne für den Trittauer Schützenplatz bei einem Treffen im Rathaus konkretisiert. Wenn es läuft wie geplant, könnte Procom Ende 2011 ein Einkaufszentrum mit 5000 Quadratmetern Fläche und 180 Parkplätzen eröffnen. Zwölf Millionen Euro will das Unternehmen investieren.

"Wir planen die Ansiedlung von Handelsnutzungen, die den zentralen Versorgungsbereich der Gemeinde stärken werden. Prämisse ist die Schaffung eines bedarfsgerechten, attraktiven Angebots, um die Einzelhandelsstrukturen in Trittau zu verbessern", sagte Projektentwickler Bastian Hämmerle.

Voraussetzungen sind eine B-Plan-Änderung und ein Grundstückstausch mit der Gemeinde. Ihr gehört der Schützenplatz, Procom das Nachbargrundstück, das der Tennisclub Trittau (TC) nutzt. Er verhandelt mit Procom bereits über einen Umzug. TC-Vorstand Hans-Werner Mesch: "Wir sind zu einer Verlagerung bereit, die den Spielbetrieb ungestört weiter ermöglicht." Voraussetzung sei, dass Procom für den TC an anderer Stelle vier Tennisplätze und ein vergleichbares Vereinshaus schafft.

Hämmerle: "Wir wollen zudem neben dem Nahversorgungszentrum einen neuen Schützenplatz schaffen, der alle Funktionen des alten Platzes erfüllt und frei zur Verfügung steht."

Darüber, ob Trittau überhaupt ein Nahversorgungszentrum in der Ortsmitte braucht, sind die Politiker geteilter Ansicht. SPD-Fraktionschefin Ute Welter-Agatz begrüßt alle Pläne, die die Attraktivität des Ortes steigern, und erwartet eine Stärkung Trittaus: "Wir müssen über den Tellerrand schauen. Bargteheide und Ahrensburg machen es mit ihren Einkaufsmöglichkeiten vor. Da kaufen die Trittauer ein, und die Menschen aus dem Umland fahren nach Schwarzenbek."

Michael Amann, Fraktionschef der Bürgergemeinschaft Trittau (BGT), zeigt sich ebenfalls offen: "Die Entwicklungen im Bereich des Schützenplatzes können dafür sorgen, dass die Spange zur Mühlau endlich verwirklicht wird und sich der Ortskern positiv entwickelt."

CDU-Fraktionschef Jens Hoffmann befürchtet indes eine Schwächung des Einzelhandels und lehnt die Pläne ab. "Das Einzelhandels-Angebot in Trittau besteht aus 7000 Quadratmetern. Eine Vergrößerung um 5000 Quadratmeter entspricht 75 Prozent. Das übersteigt bei Weitem den künftigen Bedarf." Hoffmann fordert eine Bürgerbefragung: "Bei einem solchen Projekt ist das Votum der Bevölkerung gefragt." Zur Klärung könnte auch die Fortschreibung des Einzelhandelsgutachtens beitragen. Ergebnisse werden im Sommer erwartet.