Schütze-Persönlichkeiten sagt man nach, sie handelten zielgerichtet, seien fast immer optimistisch und begeisterungsfähig, hätten eine schier unerschöpfliche Energie.

Trittau

Eigenschaften, die Gerd Hoffmann in sich vereint. Am 17. Dezember 1940 unter dem Sternzeichen Schütze geboren, hat der Mann sein Leben einem Thema gewidmet: der Versöhnung und Verständigung zwischen Deutschen und Polen. Gerd Hoffmann ist Initiator und Gründungsmitglied der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Hamburg, war vier Jahrzehnte lang geschäftsführendes Vorstandsmitglied, fast zwei Jahrzehnte Vorsitzender und ist heute der Ehrenvorsitzende.

Er hat den stellvertretenden Vorsitz im Bundesverband inne und nach der Wiedervereinigung Deutschlands in der Hamburger Partnerstadt Dresden die Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen mitbegründet.

Der "überzeugte Ehrenamtler", wie er sich selber nennt, war damals als Referent der Hamburger Senatskanzlei in der Partnerstadt tätig. In der Hamburger Verwaltung hat der gelernte Großhandelskaufmann und Verwaltungsfachmann sein Berufsleben verbracht. Lange Jahre war er gewerkschaftlich engagiert gewesen. "Aus der Gewerkschaftsarbeit hat sich der Verein entwickelt", sagt Gerd Hoffmann. Als ehemaliger Leiter der Beamtenbund-Jugend organisierte er 1968 die erste Studienfahrt zu den osteuropäischen Nachbarn, war "fasziniert von der Gastfreundschaft und den offenen Gesprächen" und sofort "mit dem Polen-Virus infiziert".

Brücken bauen, Gräben überwinden, Vertrauen schaffen - das Motto der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Hamburg ist auch sein eigenes, das ihm half, sich von Rückschlägen auf dem Weg zu einer dauerhaften Verständigung zwischen Deutschen und Polen nicht entmutigen zu lassen. Die politischen Wechsel im Nachbarland machten es schwer, eine Kontinuität zu bewahren.

"Es war oft eine Politik der kleinen Schritte", sagt Gerd Hoffmann. "Als Anfang der 80er-Jahre das Kriegsrecht verhängt wurde und die Kontakte abbrachen, haben wir Hilfstransporte nach Polen organisiert." Für seine Arbeit hat er 2001 das Offizierkreuz des Verdienstordens der Republik Polen erhalten.

Einmal im Jahr organisiert Gerd Hoffmann eine Studienreise. Zur Zeit unterstützt er die Gemeinden im Amt Trittau bei der Suche nach einer Partnergemeinde im Norden Polens. Dazu sagt Amtsvorsteher Uwe Tillmann-Mumm: "Die polnische Botschaft ist angeschrieben."