Von Entspannung auf dem Stormarner Arbeitsmarkt kann nicht die Rede sein. Die Arbeitslosenquote lag im Mai bei 4,6 Prozent. Das sind lediglich 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat.

Bad Oldesloe. "Der Arbeitsmarkt hat sich deutlich geringer als sonst saisonüblich entspannt und ist weiterhin durch die schwierige Wirtschaftslage geprägt", sagt Heike Grote-Seifert, Chefin der Agentur für Arbeit in Bad Oldesloe.

Dem schwachen saisonalen Rückgang entspricht die negative Gesamtentwicklung. So stieg die Arbeitslosenquote in Stormarn im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte. Ähnlich sieht es für den gesamten Agenturbezirk aus, zu dem neben Stormarn auch der Kreis Herzogtum Lauenburg gehört. Hier lag die Arbeitslosenquote im Mai bei 5,6 Prozent. Damit waren 11 613 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren zwar 477 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres wurden jedoch 771 Arbeitslose mehr gezählt. Das bedeutet ein Plus von 7,1 Prozent und ein Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte.

Das überhaupt ein leichte saisonale Verbesserung erreicht werden konnte, habe daher auch nichts mit einem Erstarken der Wirtschaft zu tun, sondern sei zu einen nicht unerheblichen Anteil dem verstärkten Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente zu verdanken. Heike Grote-Seifert: "Wir haben mit beruflicher Qualifizierung 100 Teilnehmer mehr als im April gefördert. Und sicher hat auch der Umstand, dass viele Firmen das Instrument der Kurzarbeit nutzen, einen Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert." Hinzu komme, dass die Arbeitsagentur bei der Betreuung und Vermittlung vermehrt externe Träger einschalte. Teilnehmer, die durch solche Maßnahmen gehen, sind nach dem "Gesetz zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente" von 1. Januar 2009 nicht mehr als arbeitslos zu zählen. Der Rückgang ist damit zum Teil keine reale, sondern eine statistische Größe.

6991 der im Mai Arbeitslosen - und damit der deutlich größere Teil - waren nach dem Sozialgesetzbuch II dem Aufgabenbereich der Arbeitsgemeinschaften zuzuordnen. Es handelt sich dabei um ehemalige Arbeitslosenhilfeempfänger oder erwerbsfähige Sozialhilfebezieher. Der andere Teil, also insgesamt 4622 Personen, wurden nach Sozialgesetzbuch II von der Agentur für Arbeit betreut.