“Planstraße L“ ist wahrhaftig kein schöner Straßenname. Die Suche nach einem neuen für den noch so benannten Weg im Oldesloer Neubaugebiet Steinfelder Redder gestaltet sich aber schwierig.

Bad Oldesloe - Am kommenden Montag müssen sich die Stadtverordneten zum zweiten Mal mit dem Thema befassen. Zur Auswahl stehen acht Vorschläge, und - sollten sieben davon nicht angenommen werden - das Begehr, eine weitere Straße umzubenennen.

Am 24. November 2008 hatten sich die Stadtverordneten darauf verständigt, die "Planstraße L" nach der Tierschützerin Annalise Zahn zu benennen. "Doch dann stellte sich heraus, dass ihre Rolle in der Nazizeit nicht ganz geklärt werden kann", sagt Bürgervorsteher Rainer Fehrmann (CDU). Um Diskussionen zu vermeiden, werde nun ein neuer Name gesucht.

Die Grünen wollen den "Beer-Yaakov-Weg", benannt nach Oldesloes israelischer Partnerstadt. Die CDU plädiert für "Georg-Koch-Weg". Koch, Ehrenbürger der Stadt, war von 1962 bis 1977 Bürgervorsteher. Eine Bürgerin setzt sich für "Im Grünen", "Lindenallee", "Brombeerweg" oder "Sonnenstieg" ein - wobei die Verwaltung von "Lindenallee" abrät: Die Verwechslungsgefahr mit dem bestehenden "Lindenkamp" sei zu groß. Stattdessen plädiert das Rathausteam für "Christian-August-Noodt-Weg". Noodt war von 1770 bis 1801 Bürgermeister. Und dann hat sich noch die Gleichstellungsbeauftragte Marion Gurlit in die Diskussion eingeschaltet. Ihr Vorschlag: "Elfriede-Scherschinski-Weg". Die Lokalpolitikerin war 1947 Mitbegründerin der Awo-Ortsgruppe.

Die Grünen sind von ihrem "Beer-Yaakov-Weg" unterdessen so überzeugt, dass sie ihn notfalls an anderer Stelle durchsetzen wollen: mitten im Zentrum, vor dem Amtsgericht. Dafür wollen sie den Namen "Weg zum Bürgerpark" opfern.

Die Sitzung der Stadtverordneten beginnt um 19.30 Uhr im Bürgerhaus (Mühlenstraße 22). Ein weiterer Tagesordnungspunkt ist die Umbesetzung des Gremiums und seiner Ausschüsse. Nach dem Ausscheiden Uwe Stephensons aus der Grünen-Fraktion rückt Hartmut Jokisch nach.

Die CDU-Fraktion hat unterdessen erklärt, eine Umbesetzung der Ausschüsse beantragen zu wollen. Einzelheiten und eine Begründung dafür will der Fraktionschef Horst Möller während der Sitzung bekannt geben. (sul)