Buchstäblich in letzter Minute hat die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) die Auflösung ihres Kreisverbands verhindert.

Bargteheide. Während der Mitgliederversammlung entschied sich der Bargteheider Jörn Bicker spontan, als Kreisvorsitzender zu kandidieren. Die Mitglieder entschieden sich für einen Neuanfang. Sie wählten Bicker zum neuen Vorsitzenden und Jürgen Ehrig zum Stellvertreter. Ehrig wurde damit wiedergewählt. "Ich traue mir zu, die verschiedenen Interessen an einen Tisch zu bringen", sagt Jörn Bicker.

Hintergrund ist der Wunsch der Ortsvereine in Bargteheide und Bad Oldesloe nach mehr Eigenständigkeit. Sie hatten während der Mitgliederversammlung Anträge auf Austritt aus dem Kreisverband gestellt. Damit wäre nur noch der Ortsverband Trittau übrig geblieben. Die DLRG-Gruppen in Ahrensburg, Barsbüttel und Reinfeld waren dem Kreisverband schon bei seiner Gründung vor 15 Jahren nicht beigetreten.

Die Trittauer Lebensretter könnten die übergreifenden Aufgaben aber allein nicht leisten. Dazu gehören die Rettungshundestaffel und die Schnelle Einsatzgruppe im Katastrophenschutz des Kreises.

Bereits im vergangenen Jahr war ein Einigungsversuch unter den drei Ortsvereinen gescheitert. Der alte Kreisvorstand war deshalb zurückgetreten. Der langjährige Kreisvorsitzende Knut Harder stellte sich nicht zur Wiederwahl. "Meine Moderationsfähigkeiten waren am Ende", sagt er.

Streit gibt es vor allem über die Verteilung des Geldes, das aus den Spenden und Mitgliedsbeiträgen stammt. "Jeder Ortsverein will so viel wie möglich für seine Mitglieder behalten", sagt Harder. Doch es müssten auch Beiträge an den Kreis-, Landes- und Bundesverband abgeführt werden.

Jörn Bicker unternimmt jetzt einen neuen Anlauf für eine Strukturreform. Sie soll den einzelnen Ortsverbänden mehr Eigenständigkeit bringen. Das überzeugte die Mitglieder. Die Austrittsanträge wurden einstimmig bis zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im November zurückgezogen. Bis dahin soll eine Arbeitsgruppe Vorschläge für eine zukunftsfähige Struktur entwickeln. "Eine mögliche Idee wäre, alle sechs Ortsvereine als eigenständige Mitglieder in den Kreisverband aufzunehmen", sagt Bicker. (jpm)