Große Straße: Das Rathaus soll die genaue Fragestellung bis Ende Juni mit den Baumschnitt-Gegnern abstimmen.

Ahrensburg

Die Entscheidung, ob die Linden an der Großen Straße in Ahrensburg einen barocken Kastenschnitt erhalten, rückt näher. Die Stadtverordneten haben in ihrer jüngsten Sitzung einen Bürgerentscheid auf den Weg gebracht. Die Ahrensburger sollen das letzte Wort haben. Mit 27 Ja- und einer Gegenstimme folgten die Stadtverordneten dem Antrag der FDP. Demnach soll die Verwaltung bis zur Stadtverordnetenversammlung am 29. Juni "die wirksame Beschlussfassung über einen Bürgerentscheid" am 27. September vorbereiten. Das bedeutet, dass bis dahin eine konkrete Fragestellung ausgearbeitet werden soll.

Die Grünen ergänzten den Antrag durch den Zusatz, dass die Verwaltung zuvor mit den "Verhandlungsberechtigten des Vereins Bürger für Ahrensburg (BfA) Gespräche aufnimmt". Dahinter steckt die Absicht, bei der Formulierung der Frage auch Jorana Faerber, Georgia Wahl und Christa Werner, Vorstandsmitglieder von BfA, einzubeziehen. Die drei Frauen hatten Klage gegen das Innenministerium eingereicht, weil dieses das Bürgerbegehren für unzulässig erklärt hatte. Die Verhandlung vorm Verwaltungsgericht Schleswig ist für den 9. Juli angesetzt.

"Falls wir uns mit der Verwaltung auf eine Frage einigen können, wird das Gericht von sich aus sagen, dass sich die Angelegenheit erledigt hat", meint Georgia Wahl. "Wir haben den Willen, eine Einigung zu finden."

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Bellizzi sagte auf der Stadtverordnetenversammlung: "Der Streit um die Linden ist eine Never-ending-Story. Es sollte endlich ein Schlussstrich gezogen werden." Damit sich die Bürger wohl fühlten, müsse etwas entstehen, was sie auch wollten. "Deshalb sollten wir einen Bürgerentscheid auf den Weg bringen."

Auch Rafael Haase (SPD) sprach sich für einen Bürgerentscheid aus. Er sagte aber: "Die Kastenlinden sind Teil einer genialen Konzeption. Wenn wir diese zerpflücken, entsteht ein großes Durcheinander." Steffen Rotermundt (fraktionslos) stimmte als einziger gegen den Bürgerentscheid: "Das ist der völlig falsche Weg. Damit beleidigen wir die Arbeit vieler Fachleute."