Es gibt sie noch: Unternehmen, die in der Wirtschaftskrise Arbeitsplätze schaffen.

Trittau

Der Familienbetrieb Lantz Fenster und Türen in Trittau ist so eine Firma. "Wir haben zehn Leiharbeiter und werden sechs neue Mitarbeiter fest einstellen", sagte Geschäftsinhaber Jörn Lantz vor rund 30 Trittauer Unternehmern, die auf Einladung des Verbandes der Südholsteinischen Wirtschaft (VSW) in seinen Betrieb gekommen waren. Jörn Lantz hat die 1960 gegründete Firma 1996 von seinem Vater übernommen. Heute ist Lantz (82 Mitarbeiter, zehn Millionen Euro Jahresumsatz) der zweitgrößte Fensterhersteller in Schleswig-Holstein - und mit dem "88-er Energiesparfenster", das es in allen erdenklichen Größen und Formen so nur bei Lantz gibt, Marktführer in Norddeutschland. Wer bei Lantz ein Fenster bestellt, muss mit sieben Wochen Lieferzeit rechnen. Lantz sagt: "Wir profitieren vom Konjunkturpaket: Jeder kann 1200 Euro für Handwerkerleistungen steuerlich absetzen."

Nicht allen Betrieben geht es so gut. "Die Situation in Stormarn ist sehr unterschiedlich. Es gibt Firmen, denen es nicht so gut geht, die Zahl der Kurzarbeiter steigt", sagte VSW-Geschäftsführer Axel Stehr. Kurzarbeit sei nach wie vor geeignet, Fachkräfte im Unternehmen zu halten. Stehr sagt: "Wir hoffen, dass sich die Situation bald bessert."

Trittaus Bürgermeister Walter Nussel hatte zwei gute Nachrichten im Gepäck. Er sagte: "Der Gewerbesteuersatz liegt bei uns seit 2006 unverändert bei 330 Punkten. Daran werden wir auch angesichts dramatisch sinkender Steuereinnahmen nichts ändern." 2008 hatte die Gemeinde vier Millionen Euro Gewerbesteuer verzeichnet, für 2009 sind 2,7 Millionen Euro anvisiert. Im Technologiepark und Gewerbegebiet West kann man sich auf die seit langem geforderte, schnelle Datenübertragung freuen: Nussel sagt: "Nach Gesprächen mit der Telekom werden wir in sechs bis zwölf Monaten eine schnelle DSL-Breitbandversorgung in den Bereichen haben."