Pflegearbeiten an den Buchen und Linden. Sachverständiger: “Wir sind froh, dass wir den Baum retten konnten.“

Ahrensburg

"Vorsicht! Ast unkontrolliert", ruft eine Stimme aus der Baumkrone. Kurze Zeit später fliegt ein dicker Ast aus dem 30 Meter hohen Baum und kracht auf den Rasen vor dem Ahrensburger Schloss. Derzeit finden Baumpflegearbeiten an den Buchen und Linden der Schlossinsel statt. Heute ist die "mächtige Rotbuche in der Wiese, Nummer 41" dran. So steht es in dem Gutachten, dass der Baumsachverständige Gerd Bollmann aus Ellerau in der Hand hält. "Wir sind froh, dass wir den Baum retten konnten" , sagt der Bollmann. Er pflegt die Bäume auf der Insel schon seit 30 Jahren und kennt jeden einzelnen Baum.

Die betroffene Rotbuche (Fagus sylvatica) auf der Schlossinsel ist etwa 200 Jahre alt. Sie gehört damit zu den ältesten Bäumen in dem Park. Der Stamm hat einen Umfang von fast fünf Metern. Die Krone erstreckt sich über 18 Meter Breite. "Vor etwa 40 Jahren hatte der Baum einen Stämmlingsausbruch", erklärt der Experte. Das bedeutet, dass ein dicker Ast abgebrochen ist und seitdem eine etwa acht Meter lange Wunde ohne Rinde am Stamm verläuft. Der Baumpfleger Mark Sherbourne fährt daher mit dem Ausleger eines Hubwagens auf etwa zehn Meter Höhe an den Baum und kratzt die Baumwunde aus. Der gebürtige Brite erklärt dabei, dass die Stelle später noch mit einer Lasur versiegelt und damit wetterfest gemacht wird. Gerd Bollmanns Firma wird in den nächsten Tagen auch die Linden am Rande des Schlossgrabens einkürzen. "Dann wird das Schloss optisch wieder hervorgehoben", sagt Bollmann.

Der Baumbestand im Schlosspark ist nach seiner Ansicht in einem sehr guten Zustand. Die Schäden an der Buche sind glücklicherweise auch geringer als befürchtet. "Der Baum wird uns noch alle überleben", sagt der Sachverständige Bollmann.