Im Frühjahr 2013 sollen die beiden Filialen an der Mühlenstraße in Bad Oldesloe eröffnen. Die Umbauarbeiten sollen schon im Juli beginnen.

Bad Oldesloe. In das Gebäude des ehemaligen Kaufhauses M & H an der Mühlenstraße in Bad Oldesloe ziehen zwei namhafte Einzelhändler ein. Das Bekleidungsunternehmen C & A sowie die Drogeriemarktkette dm bestätigen nun offiziell, dass es sie in die Kreisstadt zieht.

"Wir werden im Laufe des kommenden Jahres im Travecenter eine Filiale eröffnen, in der wir Mode für Damen, Herren und Kinder anbieten", sagt C & A-Sprecher Thorsten Rolfes. Einen konkreten Termin könne er noch nicht nennen. "Je früher wir starten können, desto besser", sagt Rolfes. Gerhard Stell, bei dem Karlsruher Drogeristen dm verantwortlich für die Region, sagt: "Wir planen unsere dm-Neueröffnung in Bad Oldesloe für das Frühjahr 2013." Sie sei Bestandteil einer bundesweiten Expansionsstrategie. Doch auch Stell will keinen genauen Eröffnungstermin nennen.

"Diese beiden sogenannten Ankermieter haben die Verträge bereits unterschrieben", sagt Investor Helmut Lührs, Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft Niederelbe. Er kaufte das Gebäude Ende vergangenen Jahres und lässt es ab Juli renovieren. "Wir investieren insgesamt 7,5 Millionen Euro in das Projekt", so Lührs. In der Summe sei der Kaufpreis enthalten, den der Investor nicht nennen will. Beide Geschäfte kommen in das Erdgeschoss des Gebäudes. Darüber will Lührs Büro- und Schulungsräume sowie vier Wohnungen einrichten lassen.

"Der Bauantrag ist gestellt. Derzeit verhandeln wir mit Bauunternehmen über die anstehenden Arbeiten sowie mit weiteren Mietern", sagt Lührs. "Mit C & A ist vereinbart, dass die Filiale mit einer Mietfläche von rund 1600 Quadratmetern im Januar oder Februar 2013 einziehen kann", sagt er. 730 Quadratmeter im Erdgeschoss gehen an den Drogeriemarkt dm.

Beide Unternehmen sind derzeit im Norden sehr aktiv, um sich weitere Marktanteile zu sichern. "Das macht auch den Reiz am Mittelzentrum Bad Oldesloe aus. Wir sind dort bisher auch nicht vertreten", sagt C&A-Sprecher Rolfes. Man fungiere dann als eine Art Nahversorger für die ganze Familie.

"Unsere Filiale wird eine Verkaufsfläche von 1380 Quadratmeter haben. Hinzu kommen noch rund 200 Quadratmeter Nebenfläche", erläutert er. So habe auch ein sogenannter Kids-Store Platz. "Wir haben mit diesem Konzept gute Erfahrungen gemacht", sagt Rolfes.

Das Unternehmen hat im Frühjahr dieses Jahres 14 Filialen ähnlicher Größe eröffnet. Dass C & A und dm wie auch anderswo - etwa in Eckernförde - gleichzeitig und in unmittelbarer Nähe zueinander eine Filiale eröffnen, sei reiner Zufall. "Eine Kooperation besteht da nicht", so Rolfes. "Es kommt aber häufiger vor, dass beide Unternehmen bei ihrer Expansion in eine Immobilie einziehen, weil sie den gleichen Gedanken haben." Zudem ergänzten sich die Sortimente.

Der Firmensprecher sieht im Zuge der Ansiedlung auch einen Effekt für die Oldesloer Innenstadt: "Die Städte sind froh, wenn sie einen Leerstand füllen können und attraktive Angebote im Zentrum haben." Das locke die Kundschaft. Die Stormarner Kreisstadt hat derzeit mit vielen leer stehenden Geschäften zu kämpfen.

Das M&H-Kaufhaus hat allerdings keine passenden neuen Räume gefunden. "Eigentlich wären wir auch gern am Standort geblieben, aber das war nicht möglich. Wir haben keine Alternativ-Immobilie", sagt Inhaber Michael Hänchen. Das Ende des Kaufhauses gehe ihm schon an die Nieren, so Hänchen. Er hatte es vor elf Jahren von der Familie Mohr übernommen und auf drei Ebenen und 3700 Quadratmetern unter anderem Kleidung, Haushaltswaren, Taschen und Spielzeug angeboten. Ende Mai war dann Schluss. Es sei nicht möglich gewesen, sagt Investor Lührs, den langjährigen Mieter am Standort zu belassen. "Als wir das Objekt Ende 2011 kauften, gab es bereits den Mietvertrag mit C & A", sagt Lührs.

Wie es für ihn weitergeht, kann Michael Hänchen derzeit noch nicht sagen. "Meine Partner und ich wollen im Einzelhandel bleiben. Aber ich muss mich noch um die Abwicklung des Geschäfts kümmern und habe für neue Pläne keine Zeit", so der Kaufmann.

In den nächsten Tagen will Hänchen mit seinem Kaufhaus aus dem Gebäude an der Mühlenstraße ausgezogen sein und das Geschäft zusammen mit den letzten Mitarbeitern abgewickelt haben. Den Ausverkauf hatte er bereits einige Tage früher als geplant beenden müssen. "Wir hatten bereits einige Tage vor dem Monatsende keine Waren mehr", so Hänchen. Außerdem habe auch die Personalplanung eine Rolle gespielt. Die 40 Mitarbeiter mussten noch ihren Resturlaub nehmen. Hänchen: "Die meisten von ihnen haben bereits einen neuen Arbeitsplatz gefunden."