Rund 80.000 Menschen feierten drei Tage lang in Ahrensburg. Viele pflegten ihre Rituale. Acht Dinge, die für Besucher unbedingt dazugehören.

Ahrensburg. Die Veranstalter des Ahrensburger Stadtfestes sind zufrieden: Rund 80.000 Besucher haben von Freitag bis Sonntag in der Innenstadt zusammen gefeiert. Viele von ihnen sind schon seit der Premiere vor 28 Jahren dabei und haben Rituale, die für sie unverzichtbar geworden sind.

Die Kartoffelpuffer von Delikatessen Boy gehören für Claudia Matzinger und Dieter Pfnister zu jedem Ahrensburger Stadtfest dazu. "Sie sind selbst gemacht, und das schmeckt man", sagt Claudia Matzinger. Dabei stellt sie einen Pappteller mit Kartoffelpuffern, Apfelmus und Zucker vor sich auf den Tisch. Vor dem Stand an der Manhagener Allee hat sich eine lange Schlange gebildet. "Ich komme sonnabends immer direkt nach der Arbeit her", sagt die 44 Jahre alte Floristin. Schon als Kind sei sie ein großer Kartoffelpuffer-Fan gewesen. "Bei Oma habe ich immer zehn bis zwölf Stück gegessen. Aber selbst mache ich sonst keine. Die würden auch nicht so gut schmecken."

Der Stargast muss für Corinna Meier und Annika Schmidt beim Stadtfest unbedingt dabei sein. Die Zwillinge aus Bad Oldesloe tanzen mit Hunderten anderen Besuchern auf der Großen Straße zu Schlagerstar Olaf Henning. Der 44-Jährige präsentiert seine Hits wie "Cowboy und Indianer", "Herzdame", "Noch 'ne Runde" und "Dieser Schiri ist 'ne Pfeife". "Jemand, der die Menschen so animiert wie Olaf Henning, ist eine Bereicherung für das Stadtfest", sagt Corinna Meier. "So etwas ist unverzichtbar, denn sonst wird überhaupt nicht getanzt."

Das Entenangeln ist für die Ahrensburgerin Heidi Tappe jedes Jahr Pflicht. "Damit bin ich groß geworden", sagt die 42-Jährige. Beim Stand an der Großen Straße ist sie Stammgast. "Früher war ich mit meiner älteren Tochter Nadine hier, nun ist mein Sohn Max dran", sagt sie. Der Elfjährige hat 18 Punkte aus dem Wasser gefischt, zu wenig für ein Stofftier, das der Junge gern hätte. Heidi Tappe sagt: "Wir werden später noch mal wiederkommen und erneut unser Glück versuchen."

Die Bratwurst ist für Joachim Schomann aus Hoisdorf unverzichtbar. "Ich komme jedes Jahr zum Stadtfest, und eine Bratwurst muss ich immer haben", sagt der 51-Jährige, der dieses Mal mit seiner Enkelin Ceyda, 3, unterwegs ist. Der Schwenkgrill an der Großen Straße ist ihre erste Station. "Die Bratwurst war schon immer als Erstes dran", sagt Schomann. Einen Lieblingsstand hat der Hoisdorfer nicht. "Die Wurst schmeckt überall gut. Wenn wir uns gestärkt haben, geht es zum Spielen. Vielleicht machen wir Entenangeln."

Kettenkarussell fahren ist für Anna Sophie aus Ahrensburg das Schönste beim Stadtfest. Begeistert lässt sich die Zehnjährige in ihrem Sitz durch die Luft wirbeln und strahlt dabei ihre Mutter an, die von unten zuschaut. "Ich selbst bin nicht so ein Stadtfest-Gänger", sagt Marianne Conring. "Aber die Kinder müssen es mal gesehen haben. Sie finden vor allem das Kettenkarussell toll." Tochter Anna Sophie hat inzwischen wieder Boden unter den Füßen. "Das hat Spaß gemacht", sagt die Schülerin. "Vielleicht fahre ich gleich noch mal.

Wodka-Feige ist das Getränk, auf das André Hauck, Helga Möller, Heike Kolberg und Jörg Mahnke aus dem Steinburger Ortsteil Mollhagen nicht verzichten wollen. "Seit Jahrzehnten schon treffen wir uns immer zuerst an der Bar Barina an der Großen Straße und trinken Wodka-Feige", sagt Helga Möller. "Bevor wir gehen, gibt es zum Abschluss noch eine Runde. Das hat Tradition." Zwischendurch amüsieren sie sich am Rondeel. "Dort wird immer gute Musik gespielt", sagt Möller. "Den Discjockey kennen wir schon ewig. Wir begrüßen uns mit Küsschen."

Die Musik ist für Angelika und Michael Kummer das Wichtigste. "Wir gucken vorher auf den Plan, wer wo spielt und wen wir bereits von der Ahrensburger Musiknacht kennen", sagt Michael Kummer. Am Freitag begeisterte die beiden Ahrensburger die Second Life Bluesband, Sonnabend schauten sie sich den Shanty-Chor Freunde der Seefahrt an. Kummer: "Wir setzen uns dann vor die Bühne, genießen die Musik und trinken etwas Schönes dazu, zum Beispiel ein Glas Wein oder Bier."

Bier darf für Maren Detemple und Björn Hahn aus Berkenthin (Kreis Herzogtum Lauenburg) beim Stadtfest auf keinen Fall fehlen. An der Hagener Allee entspannen sie mit einem Grönwohlder. Für Tochter Lisa-Marie, 11, und Sohn Ian, 20 Monate, gibt es Apfelschorle. "Nur über das Stadtfest herüberzulaufen bringt ja nichts", sagt Maren Detemple. "Wir bleiben immer irgendwo stehen, wo es auch für die Kinder interessante Musik gibt, und gönnen uns dann ein Bier. Später werden wir noch Crêpes essen."