Hoisbütteler SV sucht Sponsoren, will Kredit aufnehmen und setzt auf Unterstützung der Gemeinde

Ammersbek. Mit einem ungewöhnlichen Projekt, das auf die Mithilfe vieler Bürger setzt, will der Hoisbütteler SV einen großen Traum verwirklichen. Dieser große Traum misst 30 000 Quadratmeter, er ist grün, pflegeleicht und bei nahezu jeder Witterung bespielbar. Es handelt sich um einen Kunstrasenplatz für die Fußballer, der anstelle des derzeitigen Grandplatzes am Bullenredder entstehen soll. Denn das Spielfeld ist schon seit Jahren sanierungsbedürftig, überdies ist der Belag verletzungsträchtig. Anstatt den Grandplatz für viel Geld instandzusetzen, will der Vorstand des Sportvereins eine dauerhafte Lösung - eben jenen Kunstrasenplatz, der mit 500 000 Euro zu Buche schlagen würde.

Da der Verein diesen Betrag nicht allein finanzieren kann, kommen die Bürger ins Spiel. Sie können auf einer eigens eingerichteten Webseite ( www.hoisbuetteler-sportverein.de/sportplatzbauer ) Beträge ab 30 Euro für die Realisierung spenden. Dazu können sie auf einem virtuellen Rasen eine oder mehrere Flächen anklicken, die dann rot markiert und reserviert werden. Wird die Spende überwiesen, färbt sich der betreffende Teil des Cyber-Rasens grün. Ist der ganze Rasen durch kleine und größere Spenden komplettiert, sind 70 000 Euro gesammelt - das Eigenkapital für den Bau des Platzes. "Wir haben ein Finanzierungsmodell erstellt, mit einem Planungsbüro und auch mit einer Bank gesprochen. Ein Angebot für den Bau des Kunstrasenplatzes gibt es auch schon", sagt der Vereinsvorsitzende Udo Heck. Alles sei damit vonseiten des Vereins startklar. Der Klub würde einen Kredit über 210 000 Euro aufnehmen - den zweiten Teil der Gesamtsumme.

Den dritten und mit 220 000 Euro größten Teil müsste die Gemeinde Ammersbek aufbringen. Die Summe ist nicht willkürlich gewählt - sie entspricht dem Betrag, den die Gemeinde für eine Sanierung des Grandplatzes zahlen müsste. Das hatte ein Gutachten im Jahr 2010 ergeben. Der Plan sieht auch vor, dass die Gemeinde, die den Platz derzeit noch besitzt, diesen an den Verein übergeben oder ihm ein alleiniges Nutzungsrecht einräumen würde. Damit wäre die Gemeinde auch von allen Folgekosten befreit, die Instandhaltung läge künftig beim Verein. Bürgermeister Horst Ansén kann dem Plan viel abgewinnen. Er sagt: "Mir imponiert, dass der Sportverein mit einem Lösungskonzept an die Gemeinde herangegangen ist."

Letztlich müssen die Politiker entscheiden. "Wir wissen, dass an dem Platz etwas gemacht werden muss. Aber wir brauchen mehr Informationen über das Finanzierungskonzept", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Ehrig. Die CDU kann sich diese Lösung "grundsätzlich vorstellen", sagt Christiane Maas, Fraktionschefin der Christdemokraten. In jedem Fall ist Eile geboten. "Wir brauchen 2013 einen neuen Platz. Entweder den aus Kunstrasen oder eben einen sanierten Grandplatz", sagt der zweite Vorsitzende des Hoisbütteler SV, Siegfried Höchst.