Auch die CDU legt die Neubaupläne zu den Akten. Damit ist das Projekt gestorben

Barsbüttel. Die Politiker sind sich einig: Das Barsbütteler Rathaus soll saniert werden. Damit sind die einstigen Überlegungen von CDU und SPD, ein neues Rathaus zu bauen oder zu mieten, vom Tisch. "Es ist davon auszugehen, dass jede Alternative zu einer umfassenden und zukunftsweisenden Sanierung nicht unerheblich teurer werden würde", sagte CDU-Fraktionschef Christian Ebke.

Auch die Christdemokraten haben sich auf einer Fraktionssitzung nun einstimmig für die Renovierung entschieden, weil sie deutlich günstiger ist als ein Neubau. Denn die von der Bauaufsicht des Kreises lange Zeit geforderte und sehr teure Ertüchtigung der Geschossdecken ist nicht notwendig. Sie hätte mehrere Millionen Euro gekostet, wobei Reparaturen von Dach und Heizung und weitere Renovierungen noch hinzugekommen wären.

Die Neubau-Überlegungen hatten seinerzeit die Bürgerinitiative Ortsmitte (BIO) auf den Plan gerufen, die 2010 einen Bürgerentscheid zum Erhalt des Gebäudes am Stiefenhoferplatz initiierte und gewann. Anfang dieses Monats hatte dann der von der Bürgerinitiative vorgeschlagene Architekt Karl-Martin Vlcek im Planungsausschuss angeregt, zunächst eine Brandmeldeanlage zu einzubauen. Sie soll rund eine Million Euro kosten. Die Gesamtkosten der Sanierung müssen noch ermittelt werden, eine erste Schätzung des Architekten lag bei rund vier Millionen Euro. Ein Rathausneubau am geplanten Nahversorgungszentrum würde nach Angaben des Investors mindestens fünf Millionen Euro kosten, für ein gemietetes Rathaus wären jährlich rund 250 000 Euro Kaltmiete fällig.

Auch die SPD ist für eine Sanierung. "Von uns gibt es die klare Aussage, dass das Rathaus am Stiefenhoferplatz bleiben soll und nicht auf der grünen Wiese oder am Nahversorgungszentrum gebaut wird", sagte der Fraktionsvorsitzende Hermann Hanser. Die Brandschutzsanierung müsse nun schnell erfolgen, die weiteren Renovierungsarbeiten schrittweise in den nächsten Jahren. Langfristig sollte die alte Ortsmitte mit Rathaus und Marktplatz neu gestaltet werden. Hermann Hanser: "Es gibt keinen im Ort, der sagt, der Stiefenhoferplatz sollte so bleiben." Außerdem sei es fraglich, ob Barsbüttel in 20 Jahren noch ein Rathaus brauche oder ob es zu Zusammenschlüssen mit den Nachbargemeinden komme.

Auch Rainer Eickenrodt von der Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel (BfB) sagte: "Nach all den Zahlen, die wir haben, sieht es so aus, dass eine Sanierung der finanziell günstigere Weg ist - unabhängig von dem Bürgerbegehren, dass wir auf jeden Fall einhalten werden." Die BfB will aber erst dann entscheiden, wenn ein Gesamtplan für die komplette Renovierung vorliegt. Die Wählergemeinschaft D.U.B. möchte noch überprüft wissen, ob auch kostengünstigere, kabellose Brandmelder eingesetzt werden können.

Die Bürgerinitiative BIO ist hoch zufrieden mit der Entwicklung. "Das freut uns sehr. Wir hatten uns schon vorgenommen, wieder stärker in die Diskussion einzugreifen, das brauchen wir jetzt nicht mehr", sagte Sprecher Wulf Jütting.