Ahrensburg. Sie waren fast alle da: die Richterin, die Staatsanwältin, der Verteidiger, auch der Anwalt des Opfers und der Betreuer des Angeklagten. Doch letzterer zog es vor, dem Auftakt seines Prozesses gestern am Amtsgericht Ahrensburg fernzubleiben. Der 26-Jährige aus Bad Oldesloe ist angeklagt, seine damals 14 Jahre alte Freundin im Jahr 2009 vergewaltigt zu haben. Die Tat soll sich in seiner Wohnung in Bad Oldesloe ereignet haben. Sie wurde von dem Opfer erst im Februar 2010 angezeigt.

Nach der Anklage der Staatsanwaltschaft soll es zunächst zwischen dem Angeklagten und seiner Freundin einvernehmlich zum Geschlechtsverkehr gekommen sein. Das Mädchen habe dann jedoch nicht mehr weitermachen wollen. Dies habe der 26-Jährige aber ignoriert, sie festgehalten und sich dann an ihr vergangen.

Dass der Angeklagte nicht zur Verhandlung erschien, überraschte weder seinen Anwalt noch seinen Betreuer. "Er ist sehr naiv, was Termine angeht", sagte letzterer. Die Richterin erließ schließlich eine Haftbefehl gegen den 26-Jährigen. Er soll zum nächsten Verhandlungstermin vorgeführt werden. Der Prozess wird am 5. Juni fortgesetzt. Dann geht es auch um die Frage, ob der Angeklagte schuldfähig ist.