Großhansdorfs falscher Weg

15. Mai: "Das ist Stormarns Schuldenberg-Werk"

Großhansdorf, angeblich eines der reichsten Dörfer Deutschlands, hat Risse bekommen. Innerhalb von drei Jahren hat sich die Pro-Kopf-Verschuldung von 58 auf 350 Euro versechsfacht. Unsere Politiker sollten nicht Barsbüttel nacheifern, sondern Bargteheide im Auge haben. Ein gutes Geschäft haben sie getätigt, für den Kauf der Grenzeckkoppel für 750 000 Euro gibt es voraussichtlich eine Rendite von 25 000 Euro. Ein Samariter ist gefunden worden: Um die maroden Siele erneuern zu dürfen, überweist HSE 1,5 bis zwei Millionen Euro. Ein Wermutstropfen: HSE bekommt die Regensteuer von 118 000 Euro. Diese darf HSE vertraglich ab 2012 verdoppeln.

Günther Rosinski

Ideologie und Klüngeleien

25. April: " Gartenholz bejubelt Aus für Nordtangente"

Nicht das Gartenholz jubelt, sondern lediglich eine Handvoll Anwohner im nördlichsten Teil des Wohngebiets. Die große Mehrheit der 4000 Gartenhölzer hätte, wie auch der Rest von Ahrensburg, von der Nordtangente nur profitiert. Wie kann es sein, dass einige Stadtverordnete die Ergebnisse der Verkehrsgutachten, die sie selbst für Hunderttausende Euro in Auftrag gegeben haben, ausblenden? Wie kann es sein, dass einige Stadtverordnete die Resolutionen der Wirtschaftsunternehmen ignorieren? Wie kann es sein, dass einige Stadtverordnete am Baugebiet Erlenhof sowie an Gewerbegebietserweiterungen planen, obwohl sie wissen, dass die Straßen die zusätzlichen Verkehrsströme gar nicht aufnehmen können? Wie kann es sein, dass einige Stadtverordnete im Norden bei circa 20 000 Kfz/Tag (B 75) eine Nordtangente wegen angeblicher Kostenbedenken ablehnen und im Süden bei circa 7000 Kfz/Tag (Brauner Hirsch) dringenden Planungsbedarf für eine weitaus teurere Südumgehung sehen? Wie kann es sein, dass eine Scheindebatte über 750 000 Euro Ausgleichszahlung an Delingsdorf geführt wird, obwohl das Land auf Grund seiner Lage und Anbindung bei einer Vermarktung ein Vielfaches der Kaufsumme in die Stadtkassen spülen würde? Es geht beim Thema Nordtangente nicht mehr um Sachargumente, sondern um Ideologie, Eigeninteressen und politische Klüngeleien. Es bleibt die Hoffnung, dass sich die am Allgemeinwohl orientierten Politiker - wie bei der Erlenhofentscheidung - bei einer zweiten Abstimmung durchsetzen werden und dem destruktiven Block damit die rote Karte zeigen.

Tobias Ruprecht, Ahrensburg

Ein schwarzer Tag

Die knappe Entscheidung der unvollständigen Stadtverordnetenversammlung gegen den Gebietsänderungsvertrag mit Delingsdorf ist ein herber Rückschlag für die weitere Entwicklung Ahrensburgs und auch für Delingsdorf. Was heißt es, wenn die Nordtangente nicht gebaut wird? Die Grenze der Aufnahmefähigkeit wird für die B 75 im Norden (circa 20 000 Fahrzeuge/Tag) bald erreicht sein, besonders wenn an den Plänen zur Bebauung des Erlenhofes festgehalten wird. Auch Delingsdorf will weitere Neubauflächen ausweisen. Der tägliche Stau wird noch länger werden. Weiter werden täglich Tausende Fahrzeuge, die aus dem Norden ins Gewerbegebiet am Kornkamp fahren, circa 3,5 Kilometer Umweg pro Fahrt machen und die Umwelt und die Anlieger mit ihren Emissionen belasten. Das Gewerbegebiet Nordost verliert an Attraktivität, weitere Firmen werden abwandern oder sich gar nicht erst in Ahrensburg niederlassen, Gewerbesteuern ausbleiben, Haushaltsmittel auch für soziale Zwecke fehlen. 2004 hatte das Verkehrsministerium in Aussicht gestellt, dass die Entlastungsstraße zum Kornkamp voraussichtlich förderungsfähig sein würde. Das hätte bedeutet, dass Ahrensburg - wie auch die Berechnungen der Gutachter 2011 belegt haben - mit einer Förderung von 70 Prozent rechnen konnte. Dafür wäre allerdings die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens noch in diesem Jahr erforderlich gewesen. Die Bewohner im Nordostzipfel vom Gartenholz, die von der Nordtangente verständlicherweise nicht erbaut wären, mögen jubeln. Für Ahrensburg war es ein schwarzer Tag!

Jutta Menzel, Ahrensburg

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