Glinde prüft, wie viel Geld der Umbau der Jever Deel am Schulzentrum kosten würde

Glinde. Nach jahrelangen Diskussionen darüber, ob Glinde ein offenes Jugendzentrum braucht oder nicht, haben die Kommunalpolitiker jetzt einen gemeinsamen Weg gefunden: Was der Stadt fehlt, ist ein offener Jugendtreff - und das möglichst zentrumsnah. Die Mitglieder des Sozialausschusses sind sogar bei der Standortsuche schon fündig geworden. Sie haben sich auf die ehemalige Gaststätte Jever Deel auf dem Gelände des Schulzentrums am Oher Weg als möglichen Ort für ein Jugendzentrum verständigt. Am Konzept sollen die Jugendlichen frühzeitig beteiligt werden.

Bis es so weit ist, vergeht jedoch noch einige Zeit. Denn zunächst soll die Verwaltung prüfen, welche Kosten für den Umbau auf Glinde zukommen. Laut Bürgermeister Rainhard Zug werden allein die energetische Sanierung und die Erfüllung des Brandschutzes bis zu 150 000 Euro verschlingen. Zudem müssten unter anderem Wasserschäden beseitigt und neue Toiletten installiert werden. Auch ein erforderliches Lärmschutzgutachten koste Geld. Vor allem die CDU hat deshalb Angst vor einem "Eurograb". Ihr Vertreter Willi Krämer meinte: "Wir sagen Ja, aber nur, wenn es finanzierbar ist.

Die Jever Deel als Standort für einen Jugendtreff ist Teil der Neukonzeption der Kinder- und Jugendarbeit in Glinde, deren Vorentwurf Angelika Thomsen (Stadtjugendpflege) im Sozialausschuss vorstellte. Auslöser waren unter anderem die massiven Vandalismusschäden im Jugendkeller des Gutshauses, den Jugendliche ab 14 Jahren seit Ende vergangenen Jahres nicht mehr besuchen dürfen. Auch die Politiker sprachen sich nun dafür aus, dass die Jugendarbeit aus dem Gutshaus ausgegliedert wird. In der Spinosa sollen weiterhin Kurse für Jugendliche angeboten werden, während die ehemalige Jever Deel zentraler Treffpunkt für junge Leute wird - möglicherweise sogar mit eigenem Café.

Die Jugendlichen sollen viel selbst entscheiden, jedoch nicht sich selbst überlassen werden. Die Stadtverwaltung plant, für die Betreuung einen Personalpool einzurichten. Zusatzkosten sollen dadurch nicht entstehen. Details will das Rathaus nun erarbeiten. "Das ist ein Grundstein", sagte Zug, "bis sich alles fügt, kann es 2014 sein."