In Bad Oldesloe und weiteren Orten waren fast 100 Beamte am Einsatz beteiligt

Bad Oldesloe. Überraschenden und frühen Besuch haben die Bewohner mehrerer Wohnungen in Bad Oldesloe bekommen. Polizisten klingelten morgens um 6 Uhr an deren Haustüren und durchsuchten ihre Wohnungen. Die Razzia richtete sich gegen einen mutmaßlichen Drogenhändlerring, der mit Kokain, Cannabis und synthetischen Drogen wie Ecstasy und Amphetaminen handeln soll. Insgesamt wurden zwölf Objekte durchsucht, außer in Oldesloe auch in Hamburg, Lübeck und im Kreis Segeberg. An dem Einsatz waren rund 100 Beamte von Schutz-, Kriminal- und Bereitschaftspolizei sowie des Spezialeinsatzkommandos (SEK) beteiligt.

"Schwerpunkt der Aktion war Bad Oldesloe", sagte gestern Günter Möller, Sprecher der Staatsanwaltschaft in Lübeck. Sie führt die Ermittlungen. In welchen Oldesloer Straßen und wo im Kreis Segeberg Gebäude durchsucht wurden, wollte Möller nicht sagen. Nach Abendblatt-Informationen sollen unter anderem die Hamburger Straße und die Reimer-Hansen-Straße betroffen gewesen sein. Nach Auskunft von Möller richten sich die Ermittlungen gegen zehn Verdächtige.

In den durchsuchten Objekten wurden Drogen und Arzneimittel gefunden und sichergestellt. Über die Art und Menge konnte Oberstaatsanwalt Möller noch keine Angaben machen. "Die Sachen werden derzeit noch im Labor untersucht", erklärte er. Vermutlich ist auch das Potenzmittel Viagra entdeckt und beschlagnahmt worden.

Bei der Razzia nahm die Polizei mehrere Verdächtige fest. Ihre Personalien wurden aufgenommen. Danach kamen fast alle wieder frei. Ein Mann wurde allerdings in die Justizvollzugsanstalt Lübeck gebracht. Gegen ihn lag bereits ein Haftbefehl vor, weil er eine Geldstrafe von 770 Euro wegen einer anderen Straftat nicht bezahlt hatte. Da er das Geld nicht aufbringen konnte, musste er nun eine Ersatzfreiheitsstrafe antreten. Die Ermittlungen wegen des mutmaßlichen Drogenhandels dauern derweil an.