Reinbek. Die Stadtverwaltung in Reinbek zieht das alte Bauprogramm für den Ausbau der Straßen Rosenstraße und Cronsberg aus der Schublade. Nach einer großen Protestwelle von Anwohnern, die zu 75 Prozent an den Baukosten in Höhe von 670 000 Euro beteiligt werden sollen, hatte die Reinbeker Politik die Stadtverwaltung zwar Anfang April beauftragt, das Bauprogramm zu überarbeiten. Doch: "Das, was die Politik will, ist einfach nicht herzustellen", sagt Bauamtsleiter Sven Noetzel. Damit stehe nun das bereits im April vorgelegte Bauprogramm erneut zur Abstimmung.

Ein Hamburger Planungsbüro und zwei Straßenbaufirmen bescheinigten dem Bauamt in Reinbek, dass die von Anwohnern und der Politik favorisierte Bauvariante ohne eine Erneuerung der Gehsteige und Kantsteine nicht möglich sei. Weil es zu Problemen mit der Tragfähigkeit der Schichten unter den Bordsteinen kommen könnte, müsse die Stadt davon ausgehen, dass die Baufirma die Gewährleistung für den Straßenbau ablehnt, so Noetzel. Damit die Gehwegplatten, die derzeit auf einem nicht frostsicheren Lehmboden lägen, später nicht abrutschten, müssten daher auch die Gehwege erneuert werden.

Das Bauprogramm der Stadt war von Anwohnern und Politik seit Anfang des Jahres mehrfach infrage gestellt worden. Zunächst hatte die Stadt einen Komplettausbau der Straßen vorgesehen. Auch neue Parkplätze sollten angelegt und die Straßenführung mit Gehwegen und Entwässerungsanlagen verändert werden. Doch die Anwohner waren Sturm gegen den "Luxusausbau" gelaufen. Ende Januar stimmten die Politiker für einen Straßenausbau ohne Veränderung der Linienführung. Auch das überarbeitete Bauprogramm, das die Verwaltung daraufhin im April vorlegte, gaben sie erneut zur Überarbeitung zurück - mit der Maßgabe, die Gehwege so weit wie möglich zu erhalten. Auch um Kosten zu sparen. Laut Bauamt aber verteuere dies auch den Ausbau sogar um 9800 Euro.

Ob die Bauausschussmitglieder über das alte Bauprogramm abstimmen oder es erneut überdacht wird, entscheidet sich auf der Sitzung heute um 19.30 Uhr im Rathaus.