Zum Stadtfest in Bargteheide kamen am Wochenende Tausende Besucher. Das ungemütliche Wetter störte sie nicht

Bargteheide. Selbst Wind und Regen konnten Tausende Besucher nicht davon abhalten, beim Stadtfest auf Bargteheide anzustoßen. "Es ist doch immer wieder schön, sich mit Freunden zu treffen und zu klönen", sagt Martin Fritz. Am Sonnabend war er mittags mit seinem sechs Jahre alten Enkelkind und seiner Tochter auf dem Stadtfest und machte Station an Hüpfburgen und Karussells sowie an Buden, an denen es Schmalzgebäck zu kaufen gab. Sechs Stunden später steht Fritz mit Freunden an der Currywurstbude. "Wir haben uns spontan hier verabredet", sagt der 46-Jährige und stößt mit Dieter Schütze, Sven Storm und Nicole Seyfi mit einer Caipirinha an.

"Die Gemütlichkeit, das macht Bargteheide aus", sagt Sven Storm. Er ist vor zwei Jahren aus Bad Oldesloe nach Bargteheide gezogen. "Ich liebe es, morgens in einem Café an der Rathausstraße zu sitzen, zu frühstücken und das Kleinstadtleben zu beobachten", sagt der 43-Jährige: "Zudem trifft man auch immer jemanden, den man kennt." Sein Freund Dieter Schütze fügt hinzu: "Ich liebe diese familiäre Atmosphäre in Bargteheide. Es ist nicht so anonym wie in einer Großstadt, in der sich selbst Nachbarn nicht kennen."

Dies können Frank Nietzel und Birgit Lau nur bestätigen. Sie sind Nachbarn und gemeinsam mit Freunden zum Stadtfest gekommen. "Hier kennt einfach jeder jeden", sagt Birgit Lau und frotzelt: "Die Stadt ist eigentlich ein Dorf und deswegen lebe ich hier gern." Nach ein paar Runden am Biertresen ziehen sie mit ihren Freunden weiter in eine Kneipe. "Wir stimmen uns auf dem Stadtfest auf das Champions League-Finale FC Barcelona gegen Manchester United ein", sagt Nietzel.

Fußballgucken fällt bei jenen elf Freunden, die mit Blumenketten in den Nationalfarben geschmückt auf dem Stadtfest unterwegs sind, am Sonnabend allerdings aus. Das Bargteheider Stadtfest ist für die Gruppe die erste Station des Junggesellenabschieds von Oliver Noll, der von seinen Freunden in ein Babykostüm gesteckt wurde. In dem hellblauen Plüschstrampler muss der 29 Jahre alte Bargteheider, der am 17. Juni vor den Traualtar treten möchte, Schnäpse verkaufen. "Wir glühen hier nur vor, essen etwas und gleich geht's noch auf die Hamburger Reeperbahn", sagt Torsten Meins.

Deutlich ruhiger geht es bei den beiden Vätern Marco Bartens und Jens Meyer am Kinderkarussell zu. Beide beobachten, wie ihre Kleinen mehrere Runden im Feuerwehrauto oder im Hubschrauber drehen. "Ich bin vor einem Jahr wieder zurück nach Bargteheide gezogen und bin sehr glücklich, wieder hier zu sein", sagt Marco Bartens, der acht Jahre in der bayerischen Stadt Nürnberg gelebt hat. "In Bargteheide sind die Menschen viel offener. Das liebe ich an dieser Stadt", sagt der 38-Jährige und fügt hinzu: "Da kommt man auch gerne mal bei solch einem Sauwetter zum Stadtfest."