Die Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in Ahrensburg (Best Ahrensburg) hat Probleme. Zuerst hat das Land Schleswig-Holstein seinen jährlichen Zuschuss gestrichen, 4700 Euro, ein Drittel des Gesamtbudgets. Und nun ist der Vorstand zurückgetreten.

Ahrensburg. "Wir suchen dringend eine erste Vorsitzende und eine Stellvertreterin", sagt Nicole Bachmann. Sie ist Kassenwartin bei Best, ehrenamtlich natürlich, denn ehrenamtlich arbeiten dort alle. Und das ist ein Teil des Problems. "Die Beraterinnen arbeiten 15 bis 20 Stunden im Monat - neben ihrem Job", sagt Bachmann. "Eigentlich lässt sich die Zeit flexibel gestalten, aber es gibt Termine, sowohl intern als auch beispielsweise im Rathaus." Zwei Mitglieder, die dem Vorstand erst im vergangenen Jahr beigetreten waren, hätten sich nun zurückgezogen. Ein Mitglied zieht weg, ein anderes habe das Ehrenamt wegen der Kinder zeitlich nicht geschafft.

Ein eingetragener Verein muss dem Arbeitsgericht gegenüber aber einen Verantwortlichen benennen, sonst droht die Auflösung. Aus dem eigenen Team könne niemand die Aufgabe übernehmen. "Die Beraterinnen investieren schon viel Zeit, sie schaffen nicht noch ein Amt nebenbei", sagt Bachmann. Deshalb sucht der Verein jemanden von außerhalb. "Die erste Vorsitzende muss den Verein repräsentieren, Anfragen bearbeiten und Sponsoren suchen. Aber da helfen wir alle mit", sagt Bachmann. Schön wäre, wenn auch der Vorstand aus einem sozialen Bereich käme. "Damit ein besseres Verständnis da ist, auch für die Belange der Beraterinnen." Wer helfen möchte, erreicht Best unter Telefon 04102/82 11 11.

Im vergangenen Jahr zählte Best 746 Beratungskontakte, dazu gehören einmalige Anfragen per Telefon oder E-Mail, aber auch mehrfacher persönlicher Kontakt. "Sollte es uns nicht mehr geben, soll der Stormarner Verein Frauen helfen Frauen unsere Aufgabe übernehmen", sagt Bachmann. Der bekomme schon jetzt mehr Geld aus Kiel, seitdem Best weniger hat.

Oliver Breuer vom Ministerium für Justiz in Kiel bestätigt das. "Ab dem Jahr 2012 wird seitens des Landes grundsätzlich nur noch eine Beratungsstelle pro Kreis gefördert. Kleine Einrichtungen sollen fusionieren".