Oldesloer vergisst Essen auf dem Herd. Zuvor rücken Einsatzkräfte wegen eines Fehlalarms aus

Bad Oldesloe. Feuerwehrleute haben gestern früh einem 26-Jährigen in Bad Oldesloe vermutlich das Leben gerettet. Der junge Mann hatte Essen auf dem heißen Herd vergessen und war eingeschlafen. Nachbarn bemerkten um 6.11 Uhr, dass Rauch durch die Türschlitze der Wohnung an der Segeberger Straße drang und alarmierten die Feuerwehr. Die Rettungskräfte brachen die Wohnungstür auf und fanden den Mieter bewusstlos auf.

Der Oldesloer wurde mit einer schweren Rauchgasvergiftung in die Asklepios-Klinik gebracht und liegt dort auf der Intensivstation. Über seinen Gesundheitszustand konnte die Polizei gestern noch keine Angaben machen. Auch nicht, ob der Bewohner unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stand. Weil noch kein Feuer in der Wohnung ausgebrochen war, konnten Feuerwehrleute den Schwelbrand in der Küche schnell löschen.

Rund sieben Stunden vor diesem Rettungseinsatz war die Oldesloer Feuerwehr bereits wegen eines falschen Notrufs ausgerückt. Ein Anrufer hatte sich am Montag um 22.37 Uhr bei der Notrufzentrale gemeldet und sinngemäß gesagt: "Hilfe, hier steht ein Haus in Flammen. Mehrere Menschen befinden sich noch darin." Die Disponenten lösten sofort Großalarm aus und schickten mehrere Rettungskräfte an den Pölitzer Weg in Bad Oldesloe. 30 besorgte Feuerwehrleute, mehrere Sanitäter und Notärzte hatten beim Ausrücken zum Einsatzort das Schlimmste befürchtet. Vor Ort stieg jedoch weder Rauch aus dem Mehrfamilienhaus auf, noch waren Flammen zu sehen. Die Bewohner des Hauses blickten irritiert aus ihren Fenstern, als mehrere Lösch- und Rettungswagen vor dem Gebäude hielten.

Schnell war den Einsatzkräften klar, dass jemand absichtlich einen Fehlalarm ausgelöst hatte. Polizisten durchsuchten das Haus, konnten weder ein Feuer noch Rauchgas entdecken. "Die Menschen waren sehr überrascht", sagte Andreas Fokuhl, stellvertretender Leiter der Oldesloer Polizei. Gestern konnten die Ermittler die Nummer des Handys, mit dem der Notruf abgegeben wurde, einem 17 Jahre alten Oldesloer zuordnen.

"Wir prüfen jetzt, ob der Jugendliche auch tatsächlich die Feuerwehr alarmiert hat", sagte Fokuhl. Fest steht, dass der Junge nicht in dem Mehrfamilienhaus am Pölitzer Weg wohnt. Der Verursacher des Fehlalarms muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen. Wer eine Notlage vortäuscht, kann laut Paragraf 145 des Strafgesetzbuchs eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe bekommen. Zudem muss der Anrufer den Einsatz bezahlen. Kai-Uwe Gatermann von der Oldesloer Feuerwehr schätzt, dass für den Einsatz am Montagabend ein vierstelliger Betrag fällig wird.

"Zum Glück haben wir solche Einsätze äußerst selten", sagte Gatermann. Zuletzt hatte im Oktober vergangenen Jahres ein Mann fälschlicherweise ein Feuer in einem Ahrensburger Supermarkt gemeldet. Er muss sich derzeit vor dem Ahrensburger Amtsgericht verantworten.