Landesregierung plant Verkauf von 510 Hektar Waldfläche

Reinbek. Die Försterei in Reinbek wird vermutlich geschlossen. Sie fällt umfangreichen Grundstücksgeschäften zum Opfer, mit denen die Effizienz der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) verbessert werden soll. Dafür ist die Zustimmung des Landtags erforderlich, der sich demnächst mit einem entsprechenden Antrag befassen wird. Tim Scherer, der Direktor der Landesforsten, sagt: "Wenn der Landtag zustimmt, dann verliert die Försterei Reinbek fast die Hälfte seiner Waldflächen. Das führt natürlich zu organisatorischen Veränderungen."

Je unzerstückelter die Fläche ist, desto mehr Geld kann man mit Wäldern verdienen. Die SHLF, ein landeseigener Betrieb, will deshalb ein Angebot des Kreises Rendsburg-Eckernförde nutzen und dort rund 760 Hektar Wald kaufen. "Durch Flächenverdichtung können künftig Personal- und Maschineneinsatz sowie Überwachungsfunktionen deutlich effizienter durchgeführt werden", heißt es in der Vorlage für den Landtag.

Rund 9,5 Millionen Euro will der Kreis für seine Bäume haben. Um den Kauf zu finanzieren, wollen die Landesforsten ihre Rücklage in Höhe von fünf Millionen Euro auflösen und sich von "abseits gelegenen" Flächen trennen. Damit sind im wesentlichen Forsten in der Nähe des lauenburgischen Ortes Langenlehsten gemeint. 510 Hektar will man abstoßen, den größten Teil will offenbar der Kreis Herzogtum Lauenburg kaufen.

Die Langenlehstener Wälder liegen an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern und werden vom Reinbeker Förster Claus-Peter Alpen betreut. Dessen Revier würde bei einem Verkauf von rund 1200 Hektar auf etwa 700 Hektar schrumpfen - zu wenig für eine eigenständige Försterei. Größtes geschlossenes Waldstück wären dann die Oher Tannen in Reinbek. Alpen (60) leitet die Försterei seit 19 Jahren. Im kommenden Jahr wird er pensioniert. Eine Stellungnahme zu den Schließungsplänen war von ihm nicht zu bekommen: Alpen macht gerade Urlaub.