Die Klinik Ahrensburg soll Patienten unnötigerweise beziehungsweise länger als notwendig stationär behandelt haben. Das hat eine sogenannte Fehlbelegungsanalyse durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) ergeben.

Hat das kleine Krankenhaus an der Manhagener Allee, das in diesen Tagen den Betrieb einstellt, den Bedarf medizinischer Notfallversorgung in der Schlossstadt also teilweise selbst geschaffen? Jenen Bedarf, mit dem die Klinik ihren Fortbestand hat rechtfertigen wollen?

Das wäre ein Skandal. Krankenkassenbeiträge wären vergeudet, Kosten im Gesundheitswesen unnötig in die Höhe getrieben worden. Doch in welchem Maße? Mit Details hält sich der MDK trotz mehrfacher Nachfrage zurück. Die Krankenkassen haben die Analyse zum Anlass genommen, den Versorgungsvertrag mit der Klinik Ahrensburg zu kündigen.

Dass das Sozialministerium dieser Kündigung nicht widersprochen hat, verwundert kaum. Die Verantwortlichen in Kiel sind der Klinik Ahrensburg seit langem nicht wohlgesinnt. Dagegen ist in der Vergangenheit immer wieder der Eindruck entstanden, das Ministerium unterhalte ausgezeichnete Beziehungen zur Park-Klinik Manhagen. Dort reiben sich die Geschäftsführer nun die Hände. Das Konzept für den Einstieg in die Unfallchirurgie liegt in der Schublade, neue Räumlichkeiten warten auf ihre neue Bestimmung.

Das könnte einen schalen Beigeschmack haben. Damit der jetzt gar nicht erst entsteht, müssen schnell Details auf den Tisch: Wie gravierend ist die Fehlbelegung in der Klinik Ahrensburg genau gewesen? Wann ist sie analysiert worden? Und: Wer hat den MDK eigentlich offenbar ganz gezielt auf die Klinik Ahrensburg angesetzt?

Die spannendste Frage aber wird heute Abend beantwortet: Wer bekommt die 37 Planbetten, die bislang der Klinik Ahrensburg zugestanden haben? Wenn es - der Fehlbelegungsanalyse folgend - für sie keinen echten Bedarf gibt, müssten sie konsequenterweise auf dem Krankenhausplan gestrichen werden. Ersatzlos.