Der 39-Jährige ist CDU-Fraktionschef in Hamburg-Bergedorf

Reinbek. Er kommt aus der Nachbarschaft und hat "richtig Lust auf Leistungsverzeichnisse und Bauzeitenpläne": Sven Noetzel ist der neue Leiter des Bauamts in Reinbek. Am Donnerstag wurde er im Hauptausschuss mit großer Mehrheit gewählt, am 1. August wird er seinen Dienst antreten. Der 39-Jährige wird Nachfolger von Angelika Andres, die nach sechs Jahren in Reinbek nun die Leitung des Ahrensburger Bauamtes übernommen hat.

Mit Noetzel wird sich etwas ändern in Reinbek. Er ist Diplom-Ingenieur, kommt also von der technischen Seite, Andres ist als Architektin eher der Gestaltung verbunden. Er wohnt seit vielen Jahren im gutbürgerlichen Hamburg-Bergedorf, sie kommt aus dem Szene-Stadtteil Schanzenviertel.

Noetzel war erste Wahl bei der Entscheidung über die Andres-Nachfolge. Die Findungskommission schlug ihn einstimmig vor, im Hauptausschuss gab es jetzt nur eine Gegenstimme.

Noetzel hat nach seinem Studium an der Technischen Universität Harburg lange in Ingenieurbüros gearbeitet, zunächst im Büro seines Professors, dann in einem Reinbeker Unternehmen. Seit 2009 ist er Leiter des Zentrums für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt im Bezirksamt Wandsbek. Das Zentrum ist unter anderem für Baugenehmigungsverfahren, aber auch für Gewerbeangelegenheiten und die Erteilung naturschutzrechtlicher Genehmigungen zuständig. In Reinbek hat er sich unter anderem deshalb beworben, um wieder stärker im Ingenieurbereich arbeiten zu können. Die Tätigkeit in Wandsbek hatte mit seiner Ausbildung nur noch in Teilen zu tun.

Der Bergedorfer ist auch politisch kein unbeschriebenes Blatt. Er ist Mitglied der CDU, hat einen Sitz in der Bergedorfer Bezirksversammlung und ist dort gerade zum Fraktionsvorsitzenden gewählt worden. Im Reinbeker Hauptausschuss hat dieses Engagement zwar zu Fragen geführt, war dort aber letztlich auch für die Mitglieder der anderen Parteien kein Grund, Noetzel Steine in den Weg zu legen "Das CDU-Parteibuch spielte keine Rolle", sagt Baldur Schneider, SPD-Mitglied im Ausschuss. "Er hat das überzeugend erklärt."

Was verbindet Noetzel mit seinem neuen "Revier"? "Reinbek ist eine schöne Stadt, man kann dort angenehm wohnen, und ich bin in dieser Region groß geworden", sagt er.