Geplante Erhöhung um bis zu 21 Euro zeige dramatische Tendenz in der Politik

Ahrensburg. Die geplante Gebührenerhöhung für Plätze in Ahrensburger Kindertageseinrichtungen stößt bei betroffenen Eltern auf Unverständnis. Der Sozialausschuss hatte eine Erhöhung der Elternbeiträge auf 38 Prozent der Betriebskosten zum ersten August dieses Jahres beschlossen. Das bedeutet Mehrkosten von bis zu 21 Euro pro Kind und Monat. Der Beschluss, der am 23. Mai noch von den Stadtverordneten verabschiedet werden muss, hat bei Eltern Empörung ausgelöst.

"Ich finde die Erhöhung unmöglich", sagt Claudia Nikolenko, Elternvertreterin des Awo-Kindergartens "Die Kletterfritzen". Die 25-Jährige arbeitet als Teilzeitkraft in Hamburg. Sie hat einen Sechs-Stunden-Platz für ihren Sohn in der Awo-Kita und ihre Tochter für sechseinhalb Stunden täglich bei einer Ahrensburger Tagesmutter untergebracht. "Ich rackere mich ab, um die Fahrt- und Unterbringungskosten abzudecken. Das Kindergeld reicht bei weitem nicht. Und mein Gehalt erhöht sich, im Gegensatz zu den Kita-Gebühren, nicht", sagt Nikolenko.

Künftig sollen auch die städtischen Zuschüsse zum Mittagessen der Kinder entfallen. "Monatlich 50 Euro Verpflegungsgeld sind eine weitere Belastung des Budgets", sagt die zweifache Mutter. "Warum kostet allein das Hähnchenschnitzel 3,16 Euro pro Kind? Das verstehe ich nicht."

Für Kristin Reinert, Elternvertreterin in der DRK-Kita Gartenholz und Kreiselternvertreterin, zeigt die erneute Erhöhung der Kita-Gebühren "eine dramatische Tendenz". Nach der Abschaffung des beitragsfreien dritten Kindergartenjahres sei die weitere Mehrbelastung der Eltern eine Frechheit, so die 34-Jährige. "Wir zahlen hier in Stormarn schon mit die höchsten Kita-Gebühren. Ich frage mich, wo die hohen Kosten herkommen?", so Reinert. Für die Elternvertreterin setzt die Politik falsche Prioritäten. "Kindertageseinrichtungen gehören noch nicht zum Bildungswesen, obwohl sie bereits einen pädagogischen Beitrag dazu leisten. Gehörten sie dazu, wäre der Kitabesuch auch endlich kostenlos."

Andreas Hausmann, Vorsitzender des Kindertagesstättenausschusses, nennt die geplante Gebührenerhöhung "unschön". Die Kita-Plätze in Ahrensburg seien bereits recht teuer. Derzeit erarbeiten die Elternvertreter eine kreisweite Gebühren-Übersicht.