Aufbereitungsanlage ist nach Modernisierung für die Zukunft gerüstet

Bargteheide. Für knapp 3,5 Millionen Euro ist das Klärwerk der Abwasserentsorgung Bargteheide GmbH saniert und ausgebaut worden. Die Anlage an der Straße Hollernbusch ist jetzt auf bis zu 42 500 Einwohner ausgelegt. In dem Klärwerk wird sämtliches Abwasser aus Bargteheider Haushalten behandelt. Auch die Gemeinden Delingsdorf, Tremsbüttel, Elmenhorst und Jersbek sowie die Firma Langnese Honig leiten dort ein.

Die Baukosten blieben unter den kalkulierten 3,5 Millionen Euro

Der Geschäftsführer der Abwasserentsorgung, Holger Weber, sagt: "Die Baukosten sind etwas niedriger als geplant ausgefallen. Das wird die Gebührenzahler freuen. Wir haben jetzt eine zukunftsträchtige Anlage mit ausreichend Kapazitäten."

Die Technik der zuletzt 1995 erweiterten Anlage ist in fast allen Belangen verbessert, erneutet oder saniert worden. Das beginnt mit neuen Programmen für die Computer im Schaltzentrum der Anlage. Sie kann per Fernbedienung nun auch von anderen Ort aus gesteuert werden. Und es endet mit einer stärkeren Zentrifuge, die Flüssigkeit am Ende des Klärprozesses aus dem Klärschlamm schleudert. Außerdem sind viele Gebläse und Biokompostfilter, die die Geruchsentwicklung für die umliegenden Anwohner eindämmen sollen, ausgetauscht worden. An den Becken für die biologische Reinigung sind Trennmauern entfernt worden, damit der Druck in den einzelnen Kammern besser ausgeglichen werden kann. Ein komplett neuer, 650 Kubikmeter großer Zulaufspeicher steht zur Verfügung, wenn etwa nach starken Regenfällen kurzzeitig mehr Stauraum benötigt wird.

Falls Bargteheides Einwohnerzahl weiter steigen und sich neue Wirtschaftsbetriebe ansiedeln -,die Abwasser-Infrastruktur für die kommenden Jahre steht bereits zur Verfügung.

"Pro Person fallen täglich im Schnitt etwa 120 Liter an", sagt Abwassermeister Maik Kortmann, der die Anlage seit drei Jahren leitet - und dem sein Job noch immer nicht stinkt.

Insgesamt fließen täglich bis zu 3500 Kubikmeter braunes Abwasser durch die Kanalisationsrohre in die Becken der Anlage und werden dort in mehreren Schritten geklärt. Allein das Zuckerwasser der Honigfirma macht dabei ein Volumen aus, das dem von 10 000 Einwohnern entspricht. Kortmann: "Dieses Wasser hat einen hohen biologischen Anteil und ist daher leicht abbaubar."

Arbeiten mussten im laufenden Betrieb ausgeführt werden

Der Ausbau orientiert sich an einer Prognose des "Zukunftskonzepts 2020" aus dem Jahre 2006. Damals war berechnet worden, welche Wassermassen künftig auf die Kläranlage zukommen würden.

Eine Schwierigkeit während der fast drei Jahre andauernden Bauarbeiten war, dass sie bei laufendem Betrieb ausgeführt werden mussten. Denn eine Aufbereitung an einem anderen Ort war nicht möglich.